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06.06.2025
16:26 Uhr

Nissan vor dem Abgrund: Neuer CEO kündigt radikalen Kahlschlag an – 20.000 Jobs fallen dem Rotstift zum Opfer

Der japanische Autobauer Nissan steht offenbar mit dem Rücken zur Wand. Der erst seit April amtierende Konzernchef Ivan Espinosa hat jetzt die Katze aus dem Sack gelassen und einen beispiellosen Stellenabbau angekündigt, der seinesgleichen sucht. Ganze 20.000 Arbeitsplätze – das entspricht satten 15 Prozent der globalen Belegschaft – sollen dem Rotstift zum Opfer fallen. Doch damit nicht genug: Die Produktionskapazität werde um fast ein Drittel zusammengestrichen.

Schonungslose Bestandsaufnahme eines gescheiterten Managements

Bei einer Pressekonferenz ließ Espinosa jegliche Beschönigungen fallen: "Die Realität ist klar. Wir haben eine viel zu hohe Kostenstruktur", gestand er unumwunden ein. Noch deutlicher wurde er mit den Worten: "Wir sehen, dass unser Unternehmen wirklich kämpft." Diese schonungslose Ehrlichkeit mag erfrischend sein, offenbart aber gleichzeitig das ganze Ausmaß des Desasters, in das sich der einst stolze Autobauer manövriert hat.

Der neue Rettungsplan trägt den vielsagenden Namen "Re: Nissan" – als müsse man das Unternehmen komplett neu erfinden. "Die Dringlichkeit für uns besteht jetzt darin, wieder Stabilität in das Unternehmen zu bringen", betonte Espinosa. Man führe diese Reform durch, "weil sie wirklich notwendig ist und es für uns wirklich schmerzhaft ist, aber leider ist es einer der einzigen Wege, unser Unternehmen zu retten."

Déjà-vu oder verzweifelter Befreiungsschlag?

Interessanterweise erinnert Espinosas Radikalkur frappierend an die Sanierungsstrategie von Carlos Ghosn aus dem Jahr 1999. Auch damals wurden massenhaft Stellen gestrichen und Werke geschlossen. Der renommierte Analyst Takaki Nakanishi sieht darin jedoch keinen bewussten Kopierversuch: "Ich denke, sie haben Ghosns Plan nicht imitiert oder waren sich dessen nicht bewusst. Es ist nur so, dass ihre Leistungskennzahlen am Ende ähnlich ausfielen."

Doch die Zeiten haben sich dramatisch geändert. Während Ghosn damals noch auf eine "Schatztruhe" wettbewerbsfähiger Produkte und einen hilfreichen Yen-Kurs bauen konnte, sieht sich Nissan heute mit ganz anderen Herausforderungen konfrontiert. Die chinesischen Elektroauto-Giganten drängen mit Macht auf den Weltmarkt, die eigene Produktpalette ist angeschlagen, und die einst so innige Partnerschaft mit Renault liegt in Scherben.

Renault lässt Nissan im Regen stehen

"Renault will Nissan nicht mehr", bringt es Nakanishi trocken auf den Punkt. Diese schmerzhafte Erkenntnis wiegt umso schwerer, als die französisch-japanische Allianz einst als Musterbeispiel internationaler Kooperation galt. Nun steht Nissan allein da – und muss sich in einer Automobilwelt behaupten, die sich rasant wandelt und in der traditionelle Geschäftsmodelle zunehmend obsolet werden.

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Nissan rutschte von einem Überschuss von 148,2 Milliarden Yen zu einem Geldabfluss von 217,5 Milliarden Yen (etwa 1,5 Milliarden Dollar) im Geschäftsjahr 2024. Zum Vergleich: 1999, im Jahr von Ghosns erster Rettungsaktion, wies das Unternehmen noch einen positiven Cashflow von 111,6 Milliarden Yen auf.

Verzweifelte Suche nach neuen Partnern

Analysten wie Kota Yuzawa von Goldman Sachs attestieren dem Restrukturierungsplan zwar "bedeutende Fortschritte bei den Strukturreformen", doch die Skepsis überwiegt. Nakanishi warnt, dass Espinosa möglicherweise unkonventionelle Wege gehen müsse, um Nissan zu retten. Er spekuliert sogar: "Nissan könnte sogar Toyotas Software-Plattform nutzen." Eine Vorstellung, die noch vor wenigen Jahren undenkbar gewesen wäre.

Was bleibt, ist das Bild eines Unternehmens im freien Fall, das verzweifelt nach einem Rettungsanker sucht. Die Tatsache, dass alles auf dem Tisch zu liegen scheint – außer einem einfachen Weg aus der Krise –, zeigt die Dramatik der Lage. Während deutsche Autobauer trotz aller Herausforderungen noch vergleichsweise solide dastehen, kämpft Nissan ums nackte Überleben.

Die Lehre aus diesem Debakel? In einer sich rasant wandelnden Automobilwelt reichen halbherzige Reformen nicht mehr aus. Wer zu spät kommt, den bestraft nicht nur das Leben, sondern vor allem der Markt. Und während die Politik hierzulande mit ideologischen Experimenten wie dem Verbrenner-Aus die heimische Industrie zusätzlich unter Druck setzt, zeigt das Nissan-Drama, wohin mangelnde Weitsicht und verpasste Innovationen führen können.

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