Intel sucht Käufer für Chip-Sparte Altera - Verkaufspreis deutlich unter Kaufpreis von 2015
Der angeschlagene US-Chipkonzern Intel treibt seine Restrukturierung weiter voran. Nach Informationen von Bloomberg befinden sich mehrere namhafte Private-Equity-Gesellschaften in der engeren Auswahl für die Übernahme der Chip-Sparte Altera. Der Verkauf könnte deutlich unter dem ursprünglichen Kaufpreis von 17 Milliarden US-Dollar liegen - ein weiteres Indiz für die schwierige Situation des einstigen Technologie-Giganten.
Mehrere potenzielle Käufer im Rennen
Neben dem Halbleiterunternehmen Lattice Semiconductor, das bereits vor einem Monat Interesse bekundet hatte, sind nun auch die Private-Equity-Firmen Francisco Partners und Silver Lake Management in die zweite Bieterrunde eingestiegen. Auch Apollo Global Management und Bain Capital werden als mögliche Interessenten gehandelt.
Deutlicher Wertverlust seit Übernahme 2015
Die aktuellen Bewertungen für Altera liegen zwischen 9 und 12 Milliarden US-Dollar - ein dramatischer Wertverlust im Vergleich zum Kaufpreis von 17 Milliarden Dollar, den Intel 2015 für das Unternehmen gezahlt hatte. Dies verdeutlicht einmal mehr die Fehleinschätzungen des früheren Managements bei strategischen Übernahmen.
Verschiedene Übernahmemodelle im Gespräch
Die potenziellen Käufer haben unterschiedliche Übernahmemodelle vorgelegt. Diese reichen von einer Minderheitsbeteiligung von 20 bis 30 Prozent bis hin zur vollständigen Übernahme. Die Interessenten haben noch bis Ende Januar Zeit, ihre finalen Angebote einzureichen.
Teil eines größeren Transformationsprozesses
Der geplante Verkauf von Altera ist Teil eines umfassenden Turnaround-Plans des kriselnden Chip-Riesen. Der kürzlich ernannte Interims-Co-CEO David Zinsner bestätigte auf einer Branchenkonferenz, dass man aktiv nach externen Investoren suche.
"Unser Ansatz ist es, einen weiteren Partner zu finden, ähnlich wie wir es beim IMS-Geschäft gemacht haben", erläuterte Zinsner auf der Barclays Global Technology Conference.
Kritische Stimmen von Analysten
Die Goldman Sachs Analysten Toshiya Hari und Anmol Makkar bleiben skeptisch und empfehlen die Intel-Aktie weiterhin zum Verkauf. Sie sehen bislang keine Anzeichen dafür, dass Intel die Wende geschafft hat. Der Aktienkurs spiegelt diese Einschätzung wider - mit einem Kursverlust von 62% seit Jahresbeginn notiert die Aktie auf dem Niveau von 2013.
Die nächste Phase der Transformation soll 2025 beginnen. Ob Intel bis dahin wieder zu alter Stärke zurückfinden wird, bleibt angesichts der aktuellen Entwicklungen mehr als fraglich. Die einstige Vorzeigeposition des US-Technologiekonzerns scheint jedenfalls nachhaltig beschädigt.
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