Grüne träumen von täglichem Bahntakt - Realität sieht anders aus
Die Grünen haben am Sonntag ein ambitioniertes Bahnkonzept vorgestellt, das jedoch angesichts der aktuellen Probleme bei der Deutschen Bahn unrealistisch erscheint. Bis 2035 solle jede deutsche Großstadt stündlich per Fernverkehr erreichbar sein - ein Plan, der viele Fragen aufwirft.
Milliardenschweres Investitionsprogramm gefordert
Die Bundestagsfraktion der Grünen würde die deutsche Bahnpolitik am liebsten komplett umkrempeln. Unter dem Motto "Bahn 2035" fordere die Partei massive Investitionen in Reparaturen, Digitalisierung und Infrastrukturausbau. Die Finanzierung solle unter anderem durch Einnahmen aus der LKW-Maut erfolgen - was bedeuten würde, dass der Steuerzahler indirekt erneut zur Kasse gebeten würde.
Realitätsferne Träumereien statt echter Lösungen
Während die Deutsche Bahn aktuell mit erheblichen Problemen wie Unpünktlichkeit, veralteter Infrastruktur und Personalmangel kämpft, schwelgen die Grünen in Zukunftsvisionen. Deutschland solle zum "Zentrum eines europäischen Nachtzugnetzes" werden. Dabei fährt die Bahn bereits heute Verluste in Milliardenhöhe ein.
Die Realität zeigt: Die Deutsche Bahn verzeichnete zuletzt einen Verlust von rund 1,2 Milliarden Euro bei 1,2 Milliarden Fahrgästen.
Weitere kostspielige Forderungen
- Kostenlose Mitnahme von Kindern bis 14 Jahre beim Deutschlandticket
- Einheitliche Regelungen für Fahrradmitnahme
- Reform des Eisenbahnbundesamts
- Umstrukturierung des Bahn-Konzerns
Die Grünen-Fraktionsvorsitzende Katharina Dröge fordere zudem eine "Preisgarantie für das Deutschlandticket" - ein weiterer Punkt, der Fragen zur Finanzierung aufwirft. Matthias Gastel, Sprecher für Bahnpolitik der Grünen-Fraktion, betonte, jede Großstadt verdiene einen stündlichen Fernverkehrsanschluss.
Kritische Betrachtung notwendig
Während die Vorschläge der Grünen auf den ersten Blick verlockend klingen mögen, fehlt es an konkreten Umsetzungsplänen und realistischen Finanzierungskonzepten. In Zeiten knapper Kassen und einer schwächelnden Wirtschaft erscheinen die Pläne mehr als Wunschdenken denn als durchdachte Verkehrspolitik. Stattdessen wäre es sinnvoller, zunächst die grundlegenden Probleme der Bahn anzugehen: Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und moderne Infrastruktur.
Die Vorstellung, Deutschland könne innerhalb von nur elf Jahren zu einem Musterland des Schienenverkehrs werden, mutet angesichts der aktuellen Situation geradezu utopisch an. Hier zeigt sich einmal mehr die typische grüne Politik: Große Visionen, die an der Realität vorbeigehen und deren Finanzierung letztlich der Steuerzahler schultern müsste.
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