
US-Handelskrieg gegen China: Neue Technik-Beschränkungen könnten amerikanische Verbraucher teuer zu stehen kommen
Die jüngsten Sanktionen der US-Regierung gegen chinesische Testlabore offenbaren einmal mehr die wirtschaftspolitische Kurzsichtigkeit Washingtons. Mit einem einstimmigen 4:0-Votum beschloss die Federal Communications Commission (FCC) am 22. Mai neue Regelungen, die chinesische Prüflabore als Sicherheitsrisiko brandmarken. Die Begründung? Diese Labore würden angeblich tiefe Verbindungen zur Kommunistischen Partei und dem Militär unterhalten.
Paranoia als Wirtschaftspolitik
FCC-Vorsitzender Brendan Carr warnte dramatisch vor einem "Tor zur US-Telekommunikationsinfrastruktur" und malte das Schreckgespenst unsicherer Geräte an die Wand, die von "unzuverlässigen" Laboren durchgewunken werden könnten. Man fragt sich unwillkürlich: Ist das noch rationale Politik oder bereits ausgewachsene Paranoia?
Die Realität sieht nämlich anders aus. Chen Zhiwu, Finanzprofessor an der Universität Hongkong, bringt es auf den Punkt: "Es ist schwer zu bestimmen, wo jede Komponente getestet wird, wenn so viele Dinge ein Smartphone ausmachen." Komponenten würden in Südkorea, Japan und sogar in den USA selbst entwickelt und getestet. Die Durchsetzbarkeit solcher Regelungen sei mehr als fraglich.
Der Preis der Abschottung
Was bedeutet das für den amerikanischen Verbraucher? Die Antwort ist so simpel wie schmerzhaft: weniger Auswahl, höhere Preise. Wenn chinesische Hersteller ihre Produkte nicht mehr in heimischen Laboren testen lassen können, müssen sie auf teurere Alternativen ausweichen. Diese Mehrkosten werden selbstverständlich an die Endverbraucher weitergegeben.
"Einige Komponenten werden in Südkorea entwickelt und getestet, andere in Japan, wieder andere in den USA ... Ich weiß nicht, wie man das durchsetzen kann."
Die Ironie dabei: Während Washington vorgibt, die nationale Sicherheit zu schützen, schadet es in Wirklichkeit der eigenen Bevölkerung. Die amerikanische Mittelschicht, ohnehin gebeutelt von Inflation und wirtschaftlicher Unsicherheit, wird die Zeche zahlen müssen.
Ein weiterer "Taco-Moment"?
Beobachter fragen sich bereits, ob dies ein weiterer "Taco-Moment" für die US-Administration werden könnte - eine Anspielung auf frühere handelspolitische Fehlentscheidungen, die nach hinten losgingen. Die Geschichte lehrt uns, dass protektionistische Maßnahmen selten die gewünschten Ergebnisse bringen.
Besonders pikant: Die Auswirkungen auf chinesische Hersteller könnten sich in Grenzen halten. China hat längst begonnen, alternative Märkte zu erschließen und seine technologische Unabhängigkeit voranzutreiben. Am Ende könnte sich herausstellen, dass die USA sich selbst mehr schaden als ihrem vermeintlichen Gegner.
Zeit für einen Realitätscheck
Es wird höchste Zeit, dass die politischen Entscheidungsträger in Washington einen Realitätscheck durchführen. Die globalisierte Wirtschaft lässt sich nicht einfach per Dekret umgestalten. Smartphones, Computer und andere elektronische Geräte sind das Ergebnis komplexer internationaler Lieferketten. Der Versuch, diese künstlich zu zerreißen, führt nur zu höheren Kosten und geringerer Effizienz.
Statt auf Konfrontation zu setzen, sollte man sich auf die eigenen Stärken besinnen. Innovation, nicht Isolation, war schließlich immer das Erfolgsrezept der amerikanischen Wirtschaft. Die aktuelle Politik erinnert hingegen eher an die Schutzzollpolitik der 1930er Jahre - und wir wissen alle, wie das endete.
In einer Zeit, in der Verbraucher ohnehin mit steigenden Lebenshaltungskosten kämpfen, sind solche handelspolitischen Abenteuer das Letzte, was sie brauchen. Vielleicht sollten die Verantwortlichen in Washington weniger Zeit damit verbringen, imaginäre Bedrohungen zu bekämpfen, und mehr Energie darauf verwenden, echte Lösungen für die Probleme ihrer Bürger zu finden.
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