Umbruch in der Automobilzulieferindustrie: ZF Saarbrücken bereitet sich auf Wandel vor
Saarbrücken, 25. März 2024: Die deutsche Automobilzulieferindustrie steht vor großen Herausforderungen. Der renommierte Getriebehersteller ZF sieht sich gezwungen, seine Personalstärke an den deutschen Standorten langfristig anzupassen. Dies bestätigte Konzernchef Holger Klein während der Bilanz-Pressekonferenz. Trotz des Bekenntnisses zum Standort Deutschland, ist die Zukunft des Werks in Saarbrücken nach 2030 ungewiss.
Rekordbeschäftigung nicht von Dauer
Derzeit beschäftigt ZF in Deutschland 54.000 Mitarbeiter, ein Drittel der weltweiten Belegschaft. Diese Rekordzahl ist vor allem auf die gestiegene Nachfrage nach Acht-Gang-Automatik-Getrieben und Plug-In-Hybriden zurückzuführen. Doch Konzernchef Klein macht deutlich, dass diese Zahl bis 2030 nicht zu halten sein wird. "Die Transformation zu neuen Technologien und die Marktentwicklung erfordern perspektivisch weniger Mitarbeiter", so Klein.
Strategische Neuausrichtung
Die ZF-Werke, insbesondere in Saarbrücken und Schweinfurt, werden auf die Elektromobilität vorbereitet. Dieser Schritt ist Teil einer globalen Strategie, um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten und auf die unterschiedlichen Marktanforderungen flexibel reagieren zu können. "Wir organisieren unsere Werke so, dass wir dort ohne große Rüstzeiten sowohl konventionelle als auch elektrifizierte Antriebe fertigen können", erläutert Klein die strategische Neuausrichtung.
Kritik an politischen Rahmenbedingungen
Obwohl ZF seine Jahresziele 2023 erreicht hat und der Umsatz auf 46,6 Milliarden Euro stieg, gibt es kritische Stimmen zu den politischen Rahmenbedingungen. Die Zukunft der Automobilindustrie ist politisch auf Elektromobilität ausgerichtet, doch der Erfolg hängt auch von einer ausreichenden Ladeinfrastruktur und Kaufanreizen ab. Hier ist die Politik gefordert, entsprechende Rahmenbedingungen zu schaffen, damit die Industrie nicht durch mangelnde Infrastruktur ausgebremst wird.
Dialog mit Betriebsräten und IG Metall
ZF führt intensive Gespräche mit Betriebsräten und der IG Metall, um die Beschäftigung an den Standorten nachhaltig abzusichern. Bis 2025 sind betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen. Danach soll aktiv nach neuen Produkten für das Werk Saarbrücken gesucht werden. Es ist ein Prozess, der Sorge und Hoffnung gleichermaßen birgt.
Stellenabbau als letztes Mittel
Klein betont, dass man bei notwendigem Personalabbau auf natürliche Fluktuation und demografische Entwicklungen setzen möchte. Dennoch bleibt die Unsicherheit: Wie viele Arbeitsplätze werden letztendlich dem Strukturwandel zum Opfer fallen? Und welche Auswirkungen hat dies auf die Region?
Investitionen in die Zukunft
ZF plant bis 2026 Zukunftsinvestitionen von insgesamt 18 Milliarden Euro, um den technologischen Wandel aktiv zu gestalten. Doch die Frage bleibt: Werden diese Investitionen ausreichen, um die Arbeitsplätze in Deutschland zu sichern und die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten?
Fazit
Die Ankündigungen von ZF zeigen, dass die deutsche Automobilzulieferindustrie an einem Wendepunkt steht. Während die Elektromobilität unaufhaltsam voranschreitet, müssen sich Unternehmen und Mitarbeiter auf tiefgreifende Veränderungen einstellen. Es ist ein Rennen gegen die Zeit, um die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft zu stellen – eine Zukunft, die ohne Zweifel elektrisch sein wird, jedoch nicht ohne Herausforderungen für die Arbeitnehmer und die gesamte Branche.
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