
Trump fordert Ölproduzenten zur Preissenkung auf – während der Nahost-Konflikt eskaliert
In einer Zeit, in der die Spannungen im Nahen Osten gefährlich hochkochen, meldet sich US-Präsident Donald Trump mit gewohnt markigen Worten zu Wort. Seine Botschaft an die Ölproduzenten könnte deutlicher kaum sein: Die Preise müssten unten bleiben – koste es, was es wolle. Doch während Trump auf seiner Truth Social-Plattform in Großbuchstaben poltert, droht die Realität ihm einen Strich durch die Rechnung zu machen.
Eskalation mit unabsehbaren Folgen
Die jüngsten amerikanischen Luftschläge auf iranische Atomanlagen in Fordow, Isfahan und Natanz haben das ohnehin fragile Gleichgewicht im Nahen Osten endgültig aus den Fugen geraten lassen. Besonders brisant: Trump hatte noch einen Tag zuvor verkündet, er werde sich "innerhalb der nächsten zwei Wochen" entscheiden, ob er handeln wolle. Die überraschende Attacke ließ die Ölpreise prompt auf ein Fünf-Monats-Hoch schnellen – ein Vorgeschmack auf das, was noch kommen könnte.
Trumps verzweifelt anmutender Appell "EVERYONE, KEEP OIL PRICES DOWN. I'M WATCHING! YOU'RE PLAYING RIGHT INTO THE HANDS OF THE ENEMY. DON'T DO IT!" wirkt angesichts der von ihm selbst angeheizten Krise geradezu grotesk. Man fragt sich unwillkürlich: Wer spielt hier eigentlich wem in die Hände?
Die Straße von Hormus – Nadelöhr der Weltwirtschaft
Die iranische Drohung, die Straße von Hormus zu blockieren, ist mehr als nur Säbelrasseln. Durch diese Meerenge fließen etwa 20 Prozent des weltweiten Öls – eine Lebensader der globalen Wirtschaft. Das iranische Parlament hat einer Blockade bereits zugestimmt, auch wenn die endgültige Entscheidung beim nationalen Sicherheitsrat liegt.
"Die Straße von Hormus ist der wichtigste Öl-Transitpunkt der Welt", bestätigt die US Energy Information Administration.
Goldman Sachs-Chefökonom Jan Hatzius warnt bereits vor den wirtschaftlichen Konsequenzen: Eine längere Blockade könnte das globale BIP um mehr als 0,3 Prozentpunkte drücken und die Inflation weiter anheizen. Als ob die deutschen Bürger nicht schon genug unter den wirtschaftlichen Verwerfungen der letzten Jahre gelitten hätten.
Trumps innenpolitisches Manöver
Während die Welt den Atem anhält, ruft Trump seinem Energieministerium zu: "DRILL, BABY, DRILL!!! And I mean NOW!!!" Diese Forderung nach sofortiger Ausweitung der heimischen Ölförderung offenbart die wahre Agenda: Es geht nicht nur um Geopolitik, sondern auch um innenpolitische Versprechen an die amerikanische Ölindustrie.
Die Rohölpreise haben seit dem israelischen Überraschungsangriff vor zehn Tagen bereits um etwa zehn Prozent zugelegt. Brent-Rohöl handelte am Montag bei rund 72 Dollar pro Barrel, während der US-Benchmark WTI kurzzeitig um 4,6 Prozent auf 78 Dollar sprang. Analysten warnen, dass bei einer tatsächlichen Blockade der Straße von Hormus der Brent-Preis auf bis zu 110 Dollar pro Barrel klettern könnte.
China als Trumpfkarte?
US-Außenminister Marco Rubio setzt derweil auf China als Vermittler. Als größter Abnehmer iranischen Öls habe Peking erheblichen Einfluss auf Teheran. Doch diese Rechnung könnte zu simpel sein. China dürfte wenig Interesse daran haben, sich vor den amerikanischen Karren spannen zu lassen – zumal Trump gleichzeitig mit 34-prozentigen Strafzöllen gegen chinesische Importe vorgeht.
Die Ironie der Geschichte: Während Trump die Ölproduzenten anfleht, die Preise niedrig zu halten, trägt seine aggressive Außenpolitik maßgeblich zur Destabilisierung der Märkte bei. Die deutschen Verbraucher werden die Zeche zahlen müssen – an der Tankstelle und durch höhere Energiekosten.
Gold als sicherer Hafen in stürmischen Zeiten
In Zeiten geopolitischer Unsicherheit und drohender Energiekrisen zeigt sich einmal mehr der Wert physischer Edelmetalle. Während Papierwährungen durch Inflation entwertet werden und Aktienmärkte volatil reagieren, behält Gold seinen inneren Wert. Die aktuelle Krise unterstreicht, wie schnell vermeintlich sichere Anlagen ins Wanken geraten können.
Die Eskalation im Nahen Osten ist ein weiterer Beweis dafür, dass traditionelle Vermögenswerte wie Gold und Silber als Stabilitätsanker in einem ausgewogenen Portfolio unverzichtbar sind. Während Politiker mit dem Feuer spielen, sollten kluge Anleger auf bewährte Werte setzen.

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