
Strompreisschock: Amerikas größtes Stromnetz treibt Kosten auf Rekordhoch - KI-Boom frisst die Energieversorgung
Die Zeche für den künstlichen Intelligenz-Wahn zahlen am Ende die Bürger - und zwar mit astronomischen Stromrechnungen. Das größte Stromnetz der USA, PJM Interconnect, das 65 Millionen Menschen in 13 Bundesstaaten und Washington D.C. versorgt, hat soeben neue Rekordpreise für die Stromversorgung festgesetzt. Die Kosten explodieren förmlich, während die Energieinfrastruktur unter der Last der KI-Rechenzentren ächzt.
16,1 Milliarden Dollar - der Preis des digitalen Fortschritts
Unternehmen und Haushalte müssen für das Jahr ab Juni 2026 sage und schreibe 16,1 Milliarden Dollar berappen, um die Stromversorgung sicherzustellen. Das übertrifft sogar den bisherigen Rekord von 14,7 Milliarden Dollar aus dem Vorjahr. Der Kapazitätspreis pro Megawatt und Tag schnellt auf historische 329,17 Dollar hoch - eine Steigerung von 269,92 Dollar.
Was steckt hinter dieser Preisexplosion? Die Antwort ist so simpel wie beunruhigend: Die gierigen Datenzentren der Tech-Giganten verschlingen Strom wie nie zuvor. Besonders pikant dabei ist, dass ausgerechnet Loudoun County in Virginia, auch bekannt als "Data Center Alley" und einer der weltweit größten Knotenpunkte für Rechenzentren, zu den Hauptprofiteuren dieser digitalen Goldgräberstimmung gehört.
Wenn die Klimaanlage zum Luxusgut wird
Joe Bowring, Präsident von Monitoring Analytics und unabhängiger Wächter über PJM Interconnection, bringt es auf den Punkt: "Es gibt schlichtweg keine neuen Kapazitäten, um die neuen Lasten zu bewältigen." Seine Lösung klingt nach gesundem Menschenverstand: "Wer Datenzentren bauen will, sollte ernsthaft genug sein, seine eigene Stromerzeugung mitzubringen."
"Sehr bald werden Sie sich keine Klimaanlage mehr leisten können - egal ob Sie KI nutzen oder nicht."
Diese düstere Prognose wird zur bitteren Realität, wenn die Stromnetze im Sommer unter der doppelten Last von Klimaanlagen und KI-Servern zusammenbrechen. PJM musste bereits mehrfach "Maximum Generation" und "Load Management" Alarme ausgeben, als die Hitze die Stromnachfrage an ihre Grenzen trieb.
Die wahren Gewinner: Energiekonzerne im Goldrausch
Während normale Bürger sich auf explodierende Stromrechnungen einstellen müssen, feiern die Aktionäre von Constellation Energy und Talen Energy. Deren Kurse schossen nach Bekanntgabe der Rekordpreise in die Höhe. Die unabhängigen Stromerzeuger wie NRG, Vistra und die genannten Unternehmen haben bereits über 34 Milliarden Dollar in diesem Jahr ausgegeben, um hauptsächlich gasbetriebene Kraftwerke aufzukaufen.
Jon Gordon von Advanced Energy United beschreibt die absurde Situation treffend: Neue Datenzentren verbrauchen so viel Strom wie kleine Städte, während gleichzeitig ältere Kraftwerke abgeschaltet werden und Investitionen in neue Versorgungskapazitäten hinterherhinken.
Die politische Farce der Preisdeckelung
Nach dem Preisschock des Vorjahres mit einer 600-prozentigen Steigerung der Kapazitätspreise versuchte die Politik halbherzig gegenzusteuern. Pennsylvanias Gouverneur Josh Shapiro erreichte eine Vereinbarung mit PJM, die Preissteigerungen für zwei Jahre zu deckeln. Das Ergebnis? Eine Auktion mit vorgegebenem Preiskorridor zwischen 177,24 und 329,17 Dollar - wobei natürlich der Maximalpreis erreicht wurde. Man könnte sich die Scharade auch sparen und gleich den Höchstpreis festsetzen.
Besonders bitter für die Verbraucher: In manchen Regionen wie dem Versorgungsgebiet von Exelons Baltimore-Tochter oder Dominion Energys Virginia-Territorium lagen die Preise im letzten Jahr sogar noch höher bei 466 bzw. 444 Dollar.
Der deutsche Blick: Warnung vor ähnlichen Entwicklungen
Was in den USA passiert, sollte uns in Deutschland als mahnendes Beispiel dienen. Auch hierzulande treiben die Energiewende-Fantasien und der blinde Glaube an digitale Lösungen die Strompreise in schwindelerregende Höhen. Die neue Große Koalition unter Friedrich Merz plant ein 500 Milliarden Euro Sondervermögen - trotz aller Versprechen, keine neuen Schulden zu machen. Diese Schuldenlast wird die Inflation weiter anheizen und kommende Generationen belasten.
Während die Politik von Klimaneutralität träumt, explodieren die realen Kosten für die Bürger. Die Lehre aus dem amerikanischen Debakel ist klar: Wer die Grundlastfähigkeit seiner Energieversorgung vernachlässigt und stattdessen auf volatile erneuerbare Energien und energiehungrige Zukunftstechnologien setzt, der zahlt am Ende einen hohen Preis - und zwar wortwörtlich auf der Stromrechnung.
In Zeiten wie diesen zeigt sich einmal mehr die Weisheit, einen Teil seines Vermögens in physischen Edelmetallen anzulegen. Gold und Silber benötigen weder Strom noch unterliegen sie den Launen politischer Entscheidungsträger. Sie sind ein bewährter Schutz gegen die inflationären Folgen einer verfehlten Energie- und Wirtschaftspolitik.

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