
Olympisches Komitee und Saudi-Arabien beenden Esports-Partnerschaft nach nur 14 Monaten
Die große Vision einer zwölfjährigen Partnerschaft zwischen dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) und Saudi-Arabien für die Ausrichtung der Olympischen Esports-Spiele ist krachend gescheitert. Nach nur 14 Monaten verkündeten beide Seiten das vorzeitige Ende ihrer Zusammenarbeit – ein Rückschlag für die ambitionierten Pläne des Wüstenstaates, sich als globales Zentrum des digitalen Sports zu etablieren.
Gescheiterte Ambitionen im Wüstensand
Was im Sommer 2024 während der Olympischen Spiele in Paris noch als wegweisende Partnerschaft gefeiert wurde, entpuppt sich nun als weiteres Beispiel für überhastete Prestigeprojekte. Riad sollte ursprünglich 2027 die ersten Olympischen Esports-Spiele ausrichten – ein Event, das bereits in diesem Jahr hätte stattfinden sollen, aber im Februar verschoben wurde. Nun wird es in dieser Form gar nicht mehr stattfinden.
Das IOC teilte lapidar mit, man habe sich nach gemeinsamen Gesprächen mit dem saudischen Olympischen und Paralympischen Komitee sowie der Esports World Cup Foundation darauf geeinigt, „getrennte Wege zu gehen". Beide Parteien würden ihre jeweiligen Esports-Ambitionen nun unabhängig voneinander verfolgen.
Ein Symptom größerer Probleme?
Diese Trennung wirft Fragen auf: Warum scheitert eine auf zwölf Jahre angelegte Partnerschaft bereits nach gut einem Jahr? Die offiziellen Verlautbarungen schweigen sich über die wahren Gründe aus, doch der Zeitpunkt ist bemerkenswert. In einer Zeit, in der traditionelle Werte und bewährte Strukturen zunehmend digitalen Experimenten weichen sollen, zeigt sich hier möglicherweise, dass nicht jeder Trend automatisch olympiareif ist.
„Sie einigten sich gegenseitig darauf, ihre Zusammenarbeit bei den Olympischen Esports-Spielen zu beenden. Gleichzeitig sind beide Parteien entschlossen, ihre eigenen Esports-Ambitionen auf getrennten Wegen zu verfolgen."
Die fragwürdige Jagd nach der jungen Generation
Das IOC hatte in den vergangenen Jahren verstärkt versucht, durch Esports eine jüngere Zielgruppe anzusprechen und sogar eine eigene Kommission dafür gegründet. Doch stellt sich die Frage: Muss sich das traditionsreiche Olympische Komitee wirklich jedem digitalen Trend anbiedern? Die gescheiterte Partnerschaft könnte ein Zeichen dafür sein, dass die forcierte Modernisierung um jeden Preis ihre Grenzen hat.
Saudi-Arabien hingegen dürfte diese Entwicklung als Rückschlag für seine „Vision 2030" empfinden, mit der das Königreich seine Wirtschaft diversifizieren und sein internationales Image aufpolieren möchte. Die Milliarden-Investitionen in Sport und Entertainment – von der Formel 1 über Fußball bis hin zu Esports – sollen das Land als moderne Destination positionieren. Doch wenn selbst das IOC nach nur 14 Monaten kalte Füße bekommt, wirft das kein gutes Licht auf die Nachhaltigkeit dieser Strategie.
Was bedeutet das für die Zukunft?
Während beide Parteien nun ihre eigenen Wege gehen werden, bleibt die grundsätzliche Frage bestehen: Gehören Videospiele wirklich zu den Olympischen Spielen? Die traditionellen olympischen Werte von körperlicher Ertüchtigung, fairem Wettkampf und internationaler Völkerverständigung lassen sich nur schwer mit stundenlangem Sitzen vor Bildschirmen vereinbaren.
Die gescheiterte Partnerschaft könnte letztendlich ein Segen sein – eine Rückbesinnung auf das, was die Olympischen Spiele wirklich ausmacht. Statt krampfhaft jeden Trend mitzumachen, täte das IOC gut daran, sich auf seine Kernkompetenzen zu konzentrieren. Die wahre Stärke liegt nicht in der Anbiederung an digitale Moden, sondern in der Bewahrung zeitloser Werte und echter sportlicher Leistung.
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