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25.12.2024
15:19 Uhr

Öffentlich-rechtlicher Rundfunk: ARD-Chef rechtfertigt dreiste Beitragserhöhung mit fragwürdiger Logik

Öffentlich-rechtlicher Rundfunk: ARD-Chef rechtfertigt dreiste Beitragserhöhung mit fragwürdiger Logik

In einer Zeit, in der viele Bürger unter steigenden Lebenshaltungskosten ächzen, sorgt die ARD mit ihrer jüngsten Forderung nach höheren Rundfunkbeiträgen für Kopfschütteln. ARD-Vorsitzender Kai Gniffke präsentierte in einem Interview mit dem Handelsblatt eine bemerkenswerte Interpretation der geplanten Beitragserhöhung.

Wenn Mehrkosten als "Kürzung" verkauft werden

Mit einer geradezu atemberaubenden rhetorischen Volte versucht Gniffke, die von der KEF empfohlene monatliche Erhöhung um 58 Cent auf 18,94 Euro als "reale Kürzung" darzustellen. Seine Argumentation stützt sich dabei auf die Behauptung, dass die jährliche Steigerung von 0,8 Prozent unter der Inflationsrate liege - ein Argument, das angesichts der üppigen Finanzausstattung der öffentlich-rechtlichen Sender bei vielen Bürgern auf Unverständnis stoßen dürfte.

Der Gang nach Karlsruhe: Verfassungsbeschwerde als Druckmittel

Nachdem sich die Bundesländer gegen eine weitere Erhöhung der Rundfunkbeiträge ausgesprochen haben, ziehen ARD und ZDF nun alle Register. Mit einer Verfassungsbeschwerde vor dem Bundesverfassungsgericht wollen die Sender ihre Interessen durchsetzen - ein Vorgehen, das die wachsende Kluft zwischen Gebührenzahlern und öffentlich-rechtlichen Anstalten weiter vertiefen könnte.

Reformbedarf wird nur zögerlich angegangen

Die von den Länderchefs vorgeschlagene Reduzierung der Hörfunkprogramme von 69 auf 53 Programme erscheint dabei als zaghafter Versuch, den aufgeblähten Apparat zu verschlanken. Gniffkes Reaktion darauf wirkt erstaunlich gelassen: Man werde dem "selbstverständlich nachkommen" - eine Aussage, die angesichts der sonst so vehementen Verteidigung der Senderinteressen überrascht.

"Unser Geld geht ins Programm. Aber um das zu machen, brauchen wir auch bestimmte Verwaltungstätigkeiten", verteidigt Gniffke die hohen Verwaltungsausgaben.

Kritische Beobachter sehen in dieser Entwicklung ein weiteres Beispiel dafür, wie sich die öffentlich-rechtlichen Sender zunehmend von ihrem eigentlichen Auftrag und den Bedürfnissen der Gebührenzahler entfernen. Die Frage nach der Verhältnismäßigkeit der Rundfunkbeiträge und deren Verwendung bleibt weiterhin ein gesellschaftlicher Brennpunkt, der durch das aktuelle Vorgehen der Sender noch zusätzlich befeuert wird.

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