
Lawrows Lockangebot: Russland verspricht Sicherheitsgarantien für EU und NATO
In Minsk hat Russlands Außenminister Sergej Lawrow einen bemerkenswerten Vorstoß gewagt, der die westliche Diplomatie vor neue Herausforderungen stellt. Bei der 3. Internationalen Konferenz für Eurasische Sicherheit präsentierte er ein Angebot, das auf den ersten Blick verlockend klingt: Moskau sei bereit, den Ländern der Europäischen Union und der NATO umfassende Sicherheitsgarantien zu geben.
Ein Wolf im Schafspelz?
„Wir haben wiederholt erklärt, dass wir nicht die Absicht haben und auch nie hatten, eines der derzeitigen NATO- oder EU-Mitglieder anzugreifen", ließ sich Lawrow von der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass zitieren. Man sei bereit, diese Position in künftigen Sicherheitsgarantien für diesen Teil Eurasiens zu verankern. Doch wie glaubwürdig sind solche Versprechen aus Moskau, während russische Truppen weiterhin ukrainisches Territorium besetzen?
Die Ironie dieser Aussage dürfte selbst dem naivsten Beobachter nicht entgehen. Während Russland seit über drei Jahren einen brutalen Angriffskrieg gegen die Ukraine führt, präsentiert sich Lawrow als Friedensengel. Es erinnert an den Brandstifter, der seine Dienste als Feuerwehrmann anbietet.
Die wahren Absichten hinter dem Angebot
Lawrow beklagte in seiner Rede, ein sinnvoller Dialog mit den Staats- und Regierungschefs der EU-Länder sei unmöglich. Der Grund? Sie würden sich weigern, „echte kollektive Sicherheitsgarantien" in Betracht zu ziehen. Was er damit meint, liegt auf der Hand: Der Westen solle Russlands Sicherheitsinteressen berücksichtigen – sprich, die NATO-Osterweiterung rückgängig machen und Moskaus Einflusssphäre in Osteuropa akzeptieren.
„Echte kollektive Sicherheitsgarantien" – ein euphemistischer Begriff für die Wiederherstellung russischer Hegemonie über Osteuropa.
Ein durchschaubares Manöver
Der Zeitpunkt dieses Vorstoßes ist kein Zufall. Während beide Seiten massiv aufrüsten und die Spannungen täglich zunehmen, versucht Moskau, einen Keil zwischen die westlichen Verbündeten zu treiben. Das Angebot von Sicherheitsgarantien soll suggerieren, dass Russland friedliche Absichten hege – eine Behauptung, die angesichts der täglichen Bombardierungen ukrainischer Städte wie blanker Hohn wirkt.
Westliche Militärexperten warnen bereits, dass Russlands Aufrüstung weit über die Erfordernisse des Ukraine-Krieges hinausgehe. Die Kreml-Führung bereite sich offenbar auf eine langfristige Konfrontation mit dem Westen vor. Lawrows süße Worte in Minsk können diese harte Realität nicht verschleiern.
Die deutsche Antwort muss eindeutig sein
Für Deutschland und seine europäischen Partner kann es nur eine Antwort geben: Stärkung der eigenen Verteidigungsfähigkeit und konsequente Unterstützung der Ukraine. Die neue Große Koalition unter Kanzler Merz hat bereits wichtige Schritte eingeleitet, auch wenn das geplante 500-Milliarden-Sondervermögen für Infrastruktur kritisch zu sehen ist. Wichtiger wäre es, diese Mittel in die Verteidigung zu investieren.
Die Geschichte lehrt uns, dass Appeasement gegenüber aggressiven Diktaturen nie funktioniert hat. Lawrows Angebot ist nichts anderes als der Versuch, den Westen in falscher Sicherheit zu wiegen, während Russland seine imperialen Ambitionen weiterverfolgt. Europa muss wachsam bleiben und darf sich nicht von leeren Versprechungen blenden lassen.
Die wahre Sicherheitsgarantie für Europa liegt nicht in russischen Lippenbekenntnissen, sondern in eigener Stärke und Geschlossenheit. Nur so kann der Kontinent seine Freiheit und Souveränität bewahren – gegen alle Versuche, die europäische Sicherheitsordnung zu untergraben.
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