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17.10.2025
11:46 Uhr

Handelskrieg eskaliert: Chip-Krise bei Nexperia bedroht deutsche Autoindustrie

Der Handelskrieg zwischen den USA und China erreicht eine neue Eskalationsstufe – und deutsche Autobauer könnten die Zeche zahlen. Im Zentrum des Konflikts steht der niederländische Halbleiterhersteller Nexperia, dessen Chips in nahezu jedem modernen Fahrzeug verbaut sind. Was als geopolitisches Machtspiel begann, droht nun die ohnehin angeschlagene europäische Autoindustrie in eine weitere Krise zu stürzen.

Wenn Politik die Wirtschaft würgt

Die Situation könnte absurder kaum sein: Ein niederländisches Unternehmen mit Produktionsstandort in Hamburg, das zum chinesischen Konzern Wingtech gehört, wird zum Spielball im Handelskrieg der Supermächte. Das chinesische Handelsministerium verbietet plötzlich den Export von Bauteilen, die mit Nexperia-Chips bestückt sind – eine Reaktion darauf, dass die USA den Mutterkonzern Wingtech auf ihre Sanktionsliste gesetzt haben.

Die Folgen dieser politischen Machtspiele? Rund 80 Prozent der Endprodukte seien betroffen, teilt Wingtech mit. Am 10. Oktober musste Nexperia seine Kunden informieren, dass die Bestände nur noch für wenige Wochen reichen könnten. Ein Schock für BMW, Mercedes-Benz, Volkswagen und zahlreiche Zulieferer wie Bosch oder Valeo.

Die niederländische Regierung greift durch – auf Druck aus Washington

Was dann geschah, liest sich wie aus einem Wirtschaftsthriller: Die niederländische Regierung übernahm Ende September kurzerhand die Kontrolle über Nexperia. Der chinesische Firmenchef Zhang Xuezheng wurde per Gerichtsbeschluss abgesetzt – ein beispielloser Eingriff in die europäische Technologiebranche. Laut Gerichtsdokumenten geschah dies auf massiven Druck der US-Regierung.

"Wir befinden uns plötzlich in dieser alarmierenden Lage. Wir brauchen wirklich schnelle und pragmatische Lösungen von allen beteiligten Ländern", warnt ACEA-Generaldirektorin Sigrid de Vries.

Das niederländische Wirtschaftsministerium sprach von "akuten Anzeichen für schwerwiegende Mängel in der Unternehmensführung" – konkrete Details blieb man schuldig. Es gehe um die Sicherung wichtiger technologischer Kenntnisse für Europa, hieß es nebulös. Dass der Eingriff zeitlich mit dem amerikanischen Druck zusammenfiel, dürfte kein Zufall sein.

Deutschland zwischen den Fronten

Besonders bitter: Am Hamburger Standort von Nexperia arbeiten rund 2.500 Menschen. Sie produzieren einfache, aber unverzichtbare Halbleiter wie Dioden und Transistoren. Diese Chips mögen unscheinbar sein, doch ohne sie läuft in modernen Autos nichts mehr. Die Ironie der Geschichte: In Deutschland gefertigt, zur Weiterverarbeitung nach China geschickt, dann wieder zurück nach Europa – ein globales Lieferketten-Karussell, das nun zum Stillstand zu kommen droht.

John Bozzella, Chef der Alliance for Automotive Innovation, warnt eindringlich: "Wenn die Lieferung von Auto-Chips nicht schnell wieder aufgenommen wird, wird dies die Autoproduktion in den USA und vielen anderen Ländern stören und einen Dominoeffekt auf andere Branchen haben."

Ein Déjà-vu der Corona-Krise?

Die Erinnerungen an die Halbleiter-Knappheit während der Corona-Pandemie sind noch frisch. Damals standen Produktionsbänder still, weil winzige Chips aus Asien fehlten. Haben wir daraus gelernt? Offensichtlich nicht genug. Europa findet sich erneut in einer Situation wieder, in der kritische Lieferketten zum Spielball geopolitischer Interessen werden.

Immerhin gibt es einen kleinen Hoffnungsschimmer: Der bisherige deutsche Finanzvorstand Stefan Tilger übernimmt übergangsweise die Führung bei Nexperia. Ob das reicht, um die Wogen zu glätten und die Lieferketten zu stabilisieren, bleibt abzuwarten.

Zeit für eine europäische Chip-Strategie

Der Fall Nexperia offenbart schonungslos die Abhängigkeit Europas in der Halbleiterproduktion. Während die USA und China ihre technologischen Muskeln spielen lassen, droht Europa zwischen den Fronten zerrieben zu werden. Die Kontrolle über kritische Lieferketten wird zur Überlebensfrage für die europäische Industrie.

Es rächt sich nun, dass Europa jahrzehntelang die Produktion kritischer Komponenten ausgelagert hat. Die aktuelle Krise sollte ein Weckruf sein: Europa braucht dringend eine eigene, unabhängige Halbleiterproduktion. Sonst werden wir weiterhin Spielball im geopolitischen Machtpoker bleiben – mit verheerenden Folgen für unsere Wirtschaft und Arbeitsplätze.

Die deutsche Autoindustrie, ohnehin gebeutelt von der verfehlten Klimapolitik und dem erzwungenen Umstieg auf Elektromobilität, kann sich weitere Krisen kaum leisten. Es wird Zeit, dass unsere Politiker endlich aufwachen und die strategische Bedeutung einer unabhängigen Versorgung mit kritischen Komponenten erkennen. Andernfalls droht der schleichende Niedergang unserer einst stolzen Industrienation.

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