
Fed senkt Leitzins um 25 Basispunkte – Geldpolitik bleibt ultralockerer als je zuvor
Die US-Notenbank Federal Reserve hat erwartungsgemäß den Leitzins um 25 Basispunkte auf eine Spanne von 3,75 bis 4,00 Prozent gesenkt. Was auf den ersten Blick wie eine moderate geldpolitische Anpassung aussieht, offenbart bei genauerer Betrachtung die erschreckende Realität: Die Finanzbedingungen in den USA sind lockerer als je zuvor, während gleichzeitig die Inflation hartnäckig erhöht bleibt. Ein gefährlicher Cocktail, der unweigerlich an die verheerenden Fehler der 1970er Jahre erinnert.
Gespaltenes Gremium signalisiert Orientierungslosigkeit
Besonders bemerkenswert: Die Entscheidung fiel mit 10 zu 2 Stimmen – zwei Mitglieder des Offenmarktausschusses stimmten gegen die Mehrheit. Während Gouverneur Stephen Miran sogar eine Senkung um 50 Basispunkte forderte, votierte Jeffrey Schmid für eine Beibehaltung des aktuellen Zinsniveaus. Diese Uneinigkeit innerhalb der Fed spiegelt die fundamentale Orientierungslosigkeit der Notenbanker wider, die zwischen hartnäckiger Inflation und schwächelndem Arbeitsmarkt navigieren müssen.
Die Fed befindet sich in einer klassischen Zwickmühle: Einerseits hat sich die Inflation "seit Anfang des Jahres wieder erhöht" und bleibt "etwas erhöht", wie die Notenbank selbst einräumt. Andererseits schwächt sich der Arbeitsmarkt ab, wobei die Beschäftigungszuwächse nachgelassen haben und die Arbeitslosenquote gestiegen ist. Ein Szenario, das verdächtig nach Stagflation riecht – jener toxischen Mischung aus schwachem Wachstum und hoher Inflation, die in den 1970er Jahren die Wirtschaft verwüstete.
Das Ende der quantitativen Straffung – ein fatales Signal
Noch beunruhigender ist die Ankündigung, die quantitative Straffung (QT) zum 1. Dezember zu beenden. Damit stoppt die Fed den Abbau ihrer aufgeblähten Bilanz, die während der Pandemie auf astronomische Höhen angeschwollen war. Ab Dezember werden sämtliche Tilgungszahlungen aus den Beständen an Staatsanleihen wieder reinvestiert – die Gelddruckmaschine läuft also weiter auf Hochtouren.
Diese Entscheidung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die Finanzbedingungen bereits historisch locker sind. Goldman Sachs-Modelle zeigen, dass die Geldpolitik so expansiv ist wie seit Jahren nicht mehr. Gleichzeitig notiert Gold trotz jüngster Rücksetzer auf historisch hohen Niveaus – ein klares Warnsignal, dass die Märkte das Vertrauen in die Papierwährungen verlieren.
Die wahre Agenda hinter der lockeren Geldpolitik
Was die Fed verschweigt: Die ultralockere Geldpolitik dient primär dazu, die explodierenden Staatsschulden finanzierbar zu halten. Mit über 35 Billionen Dollar Staatsverschuldung können sich die USA schlichtweg keine normalen Zinsen mehr leisten. Jeder Prozentpunkt höhere Zinsen würde Hunderte Milliarden Dollar zusätzliche Zinslasten bedeuten – Geld, das der Staat nicht hat.
Die Leidtragenden dieser Politik sind die Sparer und die Mittelschicht, deren Ersparnisse durch die Inflation entwertet werden. Während Vermögenswerte wie Aktien und Immobilien in schwindelerregende Höhen getrieben werden, verliert das hart erarbeitete Geld der normalen Bürger täglich an Kaufkraft.
Parallelen zur deutschen Geldpolitik
Die Entwicklung in den USA sollte auch hierzulande die Alarmglocken schrillen lassen. Die Europäische Zentralbank folgt einem ähnlich verhängnisvollen Pfad. Auch in Deutschland explodieren die Staatsschulden – die neue Große Koalition unter Friedrich Merz plant trotz gegenteiliger Wahlversprechen ein gigantisches 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen. Die Zeche zahlen wieder einmal die Bürger durch höhere Inflation und schleichende Enteignung.
In diesem Umfeld gewinnen physische Edelmetalle wie Gold und Silber zunehmend an Bedeutung. Sie bieten Schutz vor der unvermeidlichen Geldentwertung und sind im Gegensatz zu Papierwährungen nicht beliebig vermehrbar. Während Notenbanken weltweit die Geldschleusen öffnen, bleibt Gold das ultimative Wertaufbewahrungsmittel – eine Erkenntnis, die sich in den kommenden Jahren bitter rächen wird für all jene, die ihr Vermögen ausschließlich in Papierwerten halten.
"Die Fed graspt im Dunkeln", kommentierte KPMG-Chefökonomin Diane Swonk treffend die aktuelle Situation. Eine Einschätzung, die das fundamentale Problem auf den Punkt bringt: Die Notenbanker haben die Kontrolle verloren und versuchen verzweifelt, mit immer mehr billigem Geld die Probleme zu lösen, die sie selbst geschaffen haben.
Die Geschichte lehrt uns, dass solche Experimente stets im Desaster enden. Die Frage ist nicht ob, sondern wann das Kartenhaus zusammenbricht. Kluge Anleger bereiten sich bereits heute darauf vor.
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