
eBay-Aktie stürzt ab: Schwache Prognose lässt Anleger vor Weihnachtsgeschäft zittern
Die Börse kennt keine Gnade mit enttäuschenden Ausblicken – das musste der Online-Marktplatz eBay am Donnerstag schmerzhaft erfahren. Mit einem Kurssturz von bis zu 16 Prozent erlebte die Aktie ihren schwärzesten Tag seit Januar 2005. Was war geschehen? Die Unternehmensführung wagte es, den Anlegern vor dem wichtigsten Quartal des Jahres eine ernüchternde Prognose zu präsentieren.
Solide Zahlen verpuffen im Schatten düsterer Aussichten
Eigentlich hätte eBay allen Grund zum Feiern gehabt. Das dritte Quartal übertraf die Erwartungen der Analysten durchweg: Der bereinigte Gewinn je Aktie kletterte von 1,19 auf 1,36 Dollar und lag damit über den prognostizierten 1,34 Dollar. Der Umsatz sprang um beachtliche 9,5 Prozent auf 2,82 Milliarden Dollar – auch hier wurden die Konsensschätzungen von 2,73 Milliarden Dollar deutlich übertroffen.
Besonders beeindruckend entwickelte sich das US-Geschäft mit einem Wachstum des Bruttowarenvolumens von 13 Prozent auf 9,87 Milliarden Dollar. Selbst der freie Cashflow legte um satte 24 Prozent auf 803 Millionen Dollar zu. Doch all diese positiven Nachrichten verpufften angesichts der schwachen Prognose für das vierte Quartal wie Seifenblasen an der Wall Street.
Die Angst vor dem Weihnachtsgeschäft
Was die Anleger wirklich erschreckte, war der Ausblick auf das traditionell umsatzstärkste Quartal. eBay prognostizierte einen bereinigten Gewinn je Aktie zwischen 1,31 und 1,36 Dollar – deutlich unter den erwarteten 1,39 Dollar. Diese Diskrepanz deutet auf erheblichen Margendruck hin, ausgerechnet vor der kritischen Black Friday- und Weihnachtssaison.
"Angesichts der soliden Trends im dritten Quartal erscheint eBays Prognose für das vierte Quartal zu niedrig angesetzt, um die Unsicherheiten bei Verbrauchern und Zöllen widerzuspiegeln"
So kommentierten die Analysten von Bloomberg Intelligence die enttäuschende Guidance. Die Befürchtung: Die strategischen Investitionen des Unternehmens könnten die Ergebnisse stärker belasten als erwartet.
Trump-Zölle werfen ihre Schatten voraus
Ein Gespenst geht um in der amerikanischen Wirtschaft – das Gespenst der Trump'schen Zollpolitik. Mit seinen massiven Zollerhöhungen von 20 Prozent auf EU-Importe und sogar 34 Prozent auf chinesische Waren hat der wiedergewählte Präsident eine neue Ära des Protektionismus eingeläutet. Für einen globalen Online-Marktplatz wie eBay bedeutet dies nichts Gutes.
Die Unsicherheit über die Auswirkungen dieser Handelspolitik spiegelt sich deutlich in der vorsichtigen Prognose wider. Stifel-Analysten wiesen darauf hin, dass das Wachstum des Bruttowarenvolumens im vierten Quartal auf nur noch 4 bis 6 Prozent zurückgehen dürfte – ein deutlicher Rückgang gegenüber den zweistelligen Wachstumsraten der Vorquartale.
Technische Warnsignale häufen sich
Aus charttechnischer Sicht sieht die Lage nicht besser aus. Die eBay-Aktie scheiterte bereits zum zweiten Mal an der psychologisch wichtigen 100-Dollar-Marke. Technische Analysten sprechen von einem bedrohlichen Doppeltop – einem klassischen Umkehrsignal, das weitere Kursverluste ankündigen könnte.
Der heftige Kursrutsch am Donnerstag war der stärkste Tagesverlust seit fast zwei Jahrzehnten. Solche extremen Bewegungen entstehen nicht im luftleeren Raum – sie sind Ausdruck tiefsitzender Ängste der Investoren vor einer sich eintrübenden Konjunktur und den Folgen der protektionistischen Handelspolitik.
Lehren für kluge Anleger
Die eBay-Aktie zeigt eindrucksvoll, wie schnell vermeintlich sichere Investments ins Wanken geraten können. Während die Aktienmärkte weiterhin von Unsicherheiten geprägt sind – sei es durch Zollkriege, Inflationssorgen oder geopolitische Spannungen – suchen immer mehr Anleger nach stabilen Alternativen.
In solchen Zeiten rücken traditionelle Wertanlagen wie physische Edelmetalle wieder verstärkt in den Fokus. Gold und Silber haben sich über Jahrhunderte als Krisenwährungen bewährt und bieten Schutz vor den Unwägbarkeiten der Finanzmärkte. Während Aktien wie eBay innerhalb eines Tages zweistellige Verluste erleiden können, bewahren Edelmetalle ihren intrinsischen Wert – unabhängig von Quartalsberichten oder politischen Entscheidungen.
Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger muss seine Investitionsentscheidungen selbst treffen und trägt die volle Verantwortung für seine Anlageentscheidungen. Wir empfehlen, sich umfassend zu informieren und gegebenenfalls professionellen Rat einzuholen.

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