
Der Westen verliert den Kampf um die Geschichtsdeutung
Während China mit einer pompösen Militärparade den Sieg über den Faschismus feierte, offenbarte sich die tiefe Kluft zwischen West und Ost. Die Abwesenheit der USA bei dieser Gedenkveranstaltung spricht Bände über die neue Weltordnung, in der sich die Machtverhältnisse dramatisch verschoben haben.
Geschichtsklitterung auf allen Seiten
Was sich vergangene Woche in Peking abspielte, war mehr als nur eine Militärparade. Es war eine Machtdemonstration, die zeigt, wie sehr sich die Welt verändert hat. Xi Jinping inszenierte sich als Anführer einer neuen Allianz gegen den Westen, flankiert von Wladimir Putin und Kim Jong-un. Die historische Ironie dabei: Ausgerechnet jene Nationen, die einst gemeinsam gegen den Faschismus kämpften, stehen sich heute unversöhnlich gegenüber.
Besonders pikant ist die deutsche Position in diesem Geschichtsspiel. Die neue Große Koalition unter Friedrich Merz scheint die historischen Lehren komplett vergessen zu haben. Während man in Berlin mit aggressiver Rhetorik gegen Russland wettert, verdrängt man geflissentlich die über 20 Millionen sowjetischen Opfer des deutschen Vernichtungskrieges. Diese selektive Geschichtswahrnehmung ist nicht nur moralisch fragwürdig, sondern auch politisch kurzsichtig.
Die deutsche Doppelmoral erreicht neue Höhen
Der Besuch von Außenminister Johann Wadephul in Tokio, nur zwei Wochen vor dem chinesischen Gedenktag, zeigt die ganze Ignoranz der deutschen Außenpolitik. Eine "Premiumpartnerschaft" mit Japan zu verkünden, während China der 25 bis 30 Millionen Opfer des japanischen Angriffskrieges gedenkt, ist ein diplomatischer Fauxpas sondergleichen. Man fragt sich, ob in Berlin überhaupt noch jemand Geschichtsbücher liest.
"Es gibt immer noch eine kleine Anzahl von Menschen, die die eisernen Fakten der Geschichte ignorieren", sagte Xi Jinping bereits 2014. Diese Anzahl scheint in Berlin besonders groß zu sein.
Dabei hätte Deutschland durchaus Chancen auf eine ausgewogenere Position. Die Geschichte von John Rabe, dem "deutschen Buddha", der während des Massakers von Nanjing 250.000 Chinesen rettete, zeigt, dass es auch andere Narrative gibt. Doch solche Geschichten passen nicht ins schwarz-weiße Weltbild der aktuellen deutschen Politik.
Die neue Weltordnung formiert sich
Die Shanghai Cooperation Organisation (SCO) demonstriert eindrucksvoll, wie sich der globale Süden gegen westliche Dominanz formiert. Während der Ukrainekrieg in der Abschlusserklärung unerwähnt bleibt, werden Israel und die USA für ihre Aggressionen verurteilt. Diese selektive Wahrnehmung mag heuchlerisch erscheinen, spiegelt aber die Frustration über jahrzehntelange westliche Doppelstandards wider.
Die wirtschaftlichen Konsequenzen dieser Neuordnung sind bereits spürbar. Die geplante Pipeline "Power of Siberia 2" wird russisches Gas, das einst nach Europa floss, nach China umleiten. Indien kauft trotz westlicher Sanktionen mehr russisches Öl. Der Westen verliert nicht nur politisch, sondern auch ökonomisch an Einfluss.
Deutschlands außenpolitisches Versagen
Die Merz-Regierung setzt die gescheiterte Außenpolitik ihrer Vorgänger nahtlos fort. Mit Begriffen wie "Indopazifik" übernimmt man unkritisch amerikanische Kampfbegriffe, die in Asien als neokoloniale Einmischung verstanden werden. Die deutsche Fregatte Bayern im Pazifik wirkt dabei so lächerlich wie ein Ruderboot, das einen Ozeanriesen aufhalten will.
Besonders peinlich: Während Wadephul behauptet, "Indien kann den Ukrainekrieg beenden", macht Modi unmissverständlich klar, dass er kein Interesse an deutschen Belehrungen hat. Die demonstrative Kälte gegenüber dem deutschen Außenminister nach dem herzlichen Treffen mit Xi und Putin spricht Bände.
Die Zukunft gehört dem Osten
Xi, Putin und Modi repräsentieren zusammen ein Drittel der Weltbevölkerung und einen höheren Anteil an der Weltwirtschaft als USA und EU zusammen. Ihre gemeinsame Botschaft ist klar: Die Zeit westlicher Dominanz ist vorbei. Während sich Europa in internen Streitigkeiten verzettelt und die transatlantischen Beziehungen unter Trump weiter erodieren, schmiedet der Osten neue Allianzen.
Die historischen Blindstellen aller Seiten mögen bedauerlich sein, doch entscheidend ist, wer die Macht hat, seine Version der Geschichte durchzusetzen. Und diese Macht verschiebt sich unaufhaltsam gen Osten. Deutschland täte gut daran, seine arrogante Haltung zu überdenken und sich auf eine multipolare Weltordnung einzustellen. Doch unter der Merz-Regierung, die bereits jetzt mit einem 500-Milliarden-Sondervermögen die nächsten Generationen verschuldet, ist wenig Hoffnung auf einen Kurswechsel.
Die Parade in Peking war mehr als eine Gedenkveranstaltung – sie war die Ankündigung einer neuen Ära. Einer Ära, in der der Westen nicht mehr die Spielregeln bestimmt. Wer das in Berlin nicht versteht, wird ein böses Erwachen erleben.
- Themen:
- #CDU-CSU

RETTE DEIN GELD!
Keine Kreditkarte erforderlich • Keine versteckten Kosten
Ihre Experten im Webinar:

Dominik
Kettner

Peter
Hahne

Ernst
Wolff

Prof. Werner
Patzelt

Tom-Oliver
Regenauer

Gerald
Grosz

Horst
Lüning

Manuel
Ostermann
Digitaler Euro
ab Oktober 2025
Konkrete Lösungen
zum Schutz
15.000€ Gold
zu gewinnen
- Kettner Edelmetalle News
- Finanzen
- Wirtschaft
- Politik