Der digitale Franken: Ein kritischer Blick auf das Pilotprojekt der Schweizerischen Nationalbank
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat ein neues Pilotprojekt angekündigt, das die Einführung eines digitalen Frankens testen soll. Ab dem 1. Dezember können mehrere Banken den digitalen Schweizer Franken für reale Transaktionen verwenden. Obwohl dies auf den ersten Blick wie ein Fortschritt erscheinen mag, gibt es einige kritische Punkte, die beachtet werden sollten.
Die Rolle der Blockchain-Technologie
Die Blockchain-Technologie spielt eine immer wichtigere Rolle in der Finanzbranche. Sie ermöglicht die Abwicklung von Transaktionen mit einem staatlichen, digitalisierten Schweizer Franken. Mit der Zunahme der Implementierung der Blockchain-Technologie in der Finanzbranche steigt auch die Bedeutung von Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum oder Ripple.
Die SNB testet seit mehreren Jahren die Möglichkeiten eines staatlichen, digitalen Frankens, um mit dieser Entwicklung Schritt zu halten und dem Ruf der Schweiz als führendes Finanz- und Technologiezentrum gerecht zu werden. Doch es bleibt die Frage, ob ein staatlicher, digitaler Franken tatsächlich die Stabilität des Schweizer Finanzplatzes gewährleisten kann.
Die Pilotphase des digitalen Schweizer Frankens
Am 1. Dezember startet die SNB eine Pilotphase, in der sechs Banken reale Transaktionen mit einem digitalen Franken in einer Live-Umgebung abwickeln können. Die beteiligten Banken sind Banque Cantonale Vaudoise, Basler Kantonalbank, Commerzbank, Hypothekarbank Lenzburg, UBS und Zürcher Kantonalbank. Ob der digitalisierte Franken nach dem Pilotversuch wirklich zum Einsatz kommt, ist noch offen.
Wird der digitale Franken das Bargeld ersetzen?
Die klare Antwort lautet: Nein. Die SNB hat klargestellt, dass Bargeld auch weiterhin bestehen wird. Der digitale Schweizer Franken, den die SNB testet, ist eine sogenannte Wholesale CBDC (Central Bank Digital Currency), die nur Geschäftsbanken und anderen Finanzinstituten zur Verfügung steht. Eine Retail CBDC, die dem breiten Publikum und Unternehmen zur Verfügung steht, plant die SNB nicht einzuführen.
Unterschiede zwischen digitalem Geld und digitalem Franken
Wird Bargeld auf das Konto einer Geschäftsbank eingezahlt, wird es zu Buchgeld. Im Unterschied zum Buchgeld werden CBDCs auf einem Konto bei der Zentralbank gehalten. Es stellt eine direkte Forderung gegenüber der Zentralbank dar, während Buchgeld eine Forderung gegenüber der Geschäftsbank ist.
Gibt es bereits einen digitalen Franken?
Ja, Postfinance und andere Banken testen derzeit die Lancierung eines Digitalfrankens in Form eines Stablecoins, einer spezifischen Art von Kryptowährung. Während der Wert von klassischen Kryptowährungen von verschiedenen Faktoren wie Angebot und Nachfrage oder bestimmten Ereignissen beeinflusst wird, sind Stablecoins an Werte wie Fiat-Währungen oder Edelmetalle wie Gold und Silber geknüpft.
Es bleibt abzuwarten, wie sich das Pilotprojekt der SNB entwickelt und ob der digitale Franken tatsächlich einen positiven Einfluss auf den Schweizer Finanzplatz haben wird. Es ist wichtig, diese Entwicklung kritisch zu beobachten und die Auswirkungen auf die traditionellen Finanzsysteme und -strukturen zu hinterfragen.
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