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28.12.2024
16:57 Uhr

Zwei-Klassen-Medizin: Dramatische Benachteiligung gesetzlich Versicherter bei Arztterminen

Zwei-Klassen-Medizin: Dramatische Benachteiligung gesetzlich Versicherter bei Arztterminen

Die Situation im deutschen Gesundheitssystem spitzt sich dramatisch zu. Während Privatversicherte oft innerhalb weniger Tage einen Termin beim Facharzt erhalten, müssen gesetzlich Versicherte nicht selten mehrere Monate oder gar Jahre auf eine Behandlung warten. Ein unhaltbarer Zustand, der rund 90 Prozent der Bevölkerung betrifft.

Systematische Benachteiligung im Gesundheitssystem

Die Deutsche Stiftung Patientenschutz erhebt schwere Vorwürfe gegen Kassenärzte. Diesen wird eine systematische "Rosinenpickerei" vorgeworfen, bei der Selbstzahler und Privatversicherte bei der Terminvergabe klar bevorzugt würden. Besonders brisant: Diese Ungleichbehandlung geschehe ohne medizinische Notwendigkeit und bleibe meist unentdeckt.

Gesundheitsminister Lauterbach in der Kritik

Während Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach die Terminverteilung als "ungerecht" bezeichnet, bleiben konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Situation aus. Die SPD versucht nun mit einem populistischen Wahlkampfversprechen zu punkten: Eine "Termingarantie" soll die Unterschiede zwischen privat und gesetzlich Versicherten beseitigen.

Kassenärztliche Vereinigung weicht Verantwortung aus

Der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, weist alle Vorwürfe zurück und spricht von "Stimmungsmache". Seine Argumentation wirkt dabei wenig überzeugend: Der Verweis auf internationale Vergleiche und die Behauptung, Notfälle würden sofort behandelt, geht am Kern des Problems vorbei.

Die gängige Praxis schädigt den Ruf vieler engagierter Ärztinnen und Ärzte. Weder die Angebote der Notfallsprechstunden, die Erreichbarkeit noch die Präsenzzeiten der rund hunderttausend Praxen werden von der Lobby der Kassenärzte überprüft.

Dramatische Folgen für den ländlichen Raum

Besonders dramatisch stellt sich die Situation in strukturschwachen Regionen dar. Während sich Arztpraxen in lukrativen städtischen Gebieten konzentrieren, wird die medizinische Versorgung auf dem Land immer dünner. Die Folge: Überlastete Rettungsdienste und Notaufnahmen in Krankenhäusern.

Systemversagen auf breiter Front

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Von den rund 73 Millionen gesetzlich Versicherten in Deutschland sind praktisch alle von dieser systematischen Benachteiligung betroffen. Die ideologisch motivierte Politik der Ampel-Regierung hat bisher keine wirksamen Lösungsansätze vorgelegt. Stattdessen werden Probleme kleingeredet und echte Reformen verschleppt.

Eine wissenschaftliche Aufarbeitung und strikte Qualitätskontrollen, wie von Patientenschützern gefordert, wären dringend notwendig. Doch angesichts der verkrusteten Strukturen im deutschen Gesundheitssystem und einer überforderten Regierung scheint eine grundlegende Verbesserung der Situation in weiter Ferne.

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