Wohnungsbau in Deutschland in der Krise: Hohe Bauzinsen und steigende Baupreise bedrohen die Branche

Die deutsche Wohnungsbauindustrie steht vor einer immer größer werdenden Herausforderung. Laut einer aktuellen Umfrage des ifo-Instituts in München erreichen die Auftragsstornierungen im Wohnungsbau einen neuen Höchststand. Mit alarmierenden 22,2 Prozent der Unternehmen, die von gestrichenen Projekten berichten, hat die Stornierungswelle im Oktober ihren bisherigen Gipfel erreicht. Im Vormonat lag dieser Anteil noch bei 21,4 Prozent.

"Es wird immer schlimmer, mehr und mehr Projekte scheitern am gestiegenen Zinsniveau und den teuren Baupreisen", warnt Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo-Umfragen. "Das Neugeschäft im Wohnungsbau ist weiterhin sehr schwach, die Auftragsbestände der Firmen schmelzen ab."

Zinspolitik der EZB belastet Wohnungsbau

Ein Hauptgrund für diese Entwicklung ist die Zinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Seit dem Sommer 2022 haben die Währungshüter um EZB-Chefin Christine Lagarde den Leitzins von null auf 4,5 Prozent angehoben - den höchsten Stand seit Einführung des Euro. Diese hohen Bauzinsen schrecken potenzielle Bauherren ab und machen zahlreiche Projekte unrentabel.

Soziale und wirtschaftliche Folgen

Die kriselnde Baubranche hat nicht nur Auswirkungen auf die Unternehmen selbst, sondern auch auf die gesamte deutsche Wirtschaft und Gesellschaft. Die Prognosen für das Bruttoinlandsprodukt sind düster: Nach einem leichten Schrumpfen im dritten Quartal könnte Deutschlands größte Volkswirtschaft im laufenden Vierteljahr in eine Rezession abrutschen.

Zudem ist bezahlbarer Wohnraum, insbesondere in den großen Städten, ein immer größer werdendes Problem. "Fast jeder zweite Betrieb im Wohnungsbau leidet mittlerweile unter Auftragsmangel, und es werden jeden Monat mehr", betont Wohlrabe.

Politische Reaktionen und Maßnahmen

Die Probleme im Wohnungsbau sind auch auf politischer Ebene ein Thema. So soll auf dem heutigen Bund-Länder-Gipfel unter anderem über eine Vereinheitlichung der Bauordnungen der Länder diskutiert werden.

Doch ob solche Maßnahmen ausreichen, um die Krise im Wohnungsbau zu bewältigen, bleibt abzuwarten. Einige Experten sehen vor allem in der Zinspolitik der EZB und den steigenden Baupreisen die Hauptursachen für die Probleme.

Die aktuelle Entwicklung zeigt einmal mehr, wie wichtig es ist, in unsicheren Zeiten auf sichere Anlageklassen wie Edelmetalle zu setzen. Gold und Silber haben sich über Jahrhunderte hinweg als stabile Wertanlagen bewährt und können dazu beitragen, das Vermögen in Krisenzeiten zu schützen.