Warum russische Panzer die Schweiz nicht überrollen werden
Der Schweizer Nationalrat und Arzt Pierre-Alain Fridez hat ein Buch mit dem Titel «Pourquoi les chars russes n’envahiront pas la Suisse» (Warum russische Panzer die Schweiz nicht überrollen werden) veröffentlicht. Darin analysiert er fundiert die sicherheitspolitischen Herausforderungen der Schweiz und zeigt auf, welche Bedrohungen real sind – und welche übertrieben dargestellt werden. Der Fokus liegt dabei auf geopolitischen Entwicklungen, insbesondere im Hinblick auf den Ukraine-Krieg und die daraus resultierenden militärischen Aufrüstungsmaßnahmen der Schweiz.
Geopolitische Entwicklungen und ihre Auswirkungen
Fridez, ein erfahrener Politiker und Mitglied der Sicherheitskommission bis 2023, hat im Laufe seiner Karriere zahlreiche internationale Missionen in Ländern wie Russland, der Ukraine und Türkei absolviert. Er hat sich dabei tief in sicherheitspolitische Fragen eingearbeitet. Sein neuestes Buch ist eine Fortsetzung seiner kritischen Auseinandersetzung mit der militärischen Ausrichtung der Schweiz. Schon 2022 veröffentlichte er ein Buch zur Entscheidung, den amerikanischen Kampfjet F-35 zu kaufen, was seiner Meinung nach ein strategischer Fehler war.
Kritik an der NATO-Integration
In seinem aktuellen Werk kritisiert Fridez insbesondere den zunehmenden Druck, die Schweiz enger an NATO-Strukturen zu binden und militärisch massiv aufzurüsten. Für ihn ist dies ein schleichender Abschied von der traditionellen Schweizer Neutralität, insbesondere durch den Kauf des F-35 und die Haltung der Schweiz in internationalen Konflikten, wie etwa dem Nahostkonflikt.
Unrealistische Bedrohung durch Russland
Fridez betont, dass die Bedrohung der Schweiz durch eine russische Invasion unrealistisch sei. Die riesigen Entfernungen, die sinkende Geburtenrate in Russland und die schwache Leistungsfähigkeit des russischen Militärs nach zwei Jahren Krieg in der Ukraine machen eine solche Bedrohung äußerst unwahrscheinlich. Zudem sieht er in der NATO eine mächtige Abschreckung, die Russland davon abhalten würde, sich direkt mit dem Westen anzulegen.
Reale Bedrohungen und notwendige Maßnahmen
Dennoch erkennt er die Notwendigkeit, auf reale Bedrohungen wie Cyberangriffe, Terrorismus und moderne Waffensysteme zu reagieren. Besonders besorgt zeigt er sich über die schwache Luftverteidigung der Schweiz, die angesichts der zunehmenden Bedeutung von Drohnen und Raketen dringend gestärkt werden müsse. Fridez lehnt jedoch eine übertriebene Militarisierung ab, die seiner Meinung nach vor allem von Rüstungsunternehmen und militärischen Kreisen vorangetrieben wird.
Appell für eine faktenbasierte Diskussion
Er fordert eine nüchterne, faktenbasierte Diskussion und mahnt davor, die Angst als politisches Mittel zu instrumentalisieren – ein Thema, das bereits der Philosoph Thomas Hobbes im 17. Jahrhundert ausführlich behandelt habe. Abschließend stellt Fridez klar, dass er sich für eine weltoffene Neutralität einsetzt, die auf Dialog und Vermittlung basiert, und nicht für eine isolationistische Politik, die nur auf Selbstschutz abzielt.
Sein Buch ist ein Appell, den sicherheitspolitischen Diskurs in der Schweiz zu überdenken und alle Stimmen zu diesem Thema gleichberechtigt zu hören.
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