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28.11.2024
10:51 Uhr

USA verstärkt militärische Präsenz im Libanon - Waffenstillstandsabkommen mit weitreichenden Folgen

USA verstärkt militärische Präsenz im Libanon - Waffenstillstandsabkommen mit weitreichenden Folgen

In einer bedeutenden diplomatischen Entwicklung zeichnet sich eine verstärkte amerikanische Präsenz im Libanon ab. Ein neues Waffenstillstandsabkommen soll den seit über einem Jahr andauernden Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah beenden. Die Vereinbarung könnte die geopolitische Landschaft im Nahen Osten nachhaltig verändern.

Details des 60-tägigen Waffenstillstands

Das am späten Dienstag verkündete Abkommen basiert weitgehend auf der UN-Sicherheitsratsresolution 1701, die bereits den Krieg von 2006 zwischen Israel und der Hisbollah beendete. Der neue Friedensplan sieht einen schrittweisen Rückzug aller israelischen Streitkräfte aus dem Libanon vor, während sich die Hisbollah-Milizen nördlich des Litani-Flusses zurückziehen müssten.

Zentrale Vereinbarungen des Abkommens:

  • Vollständiger Abzug israelischer und Hisbollah-Truppen aus dem Südlibanon binnen 60 Tagen
  • Stationierung der libanesischen Armee und UN-Friedenstruppen (UNIFIL) in der Region
  • Entsendung amerikanischer Militärberater in den Libanon
  • Verstärkte finanzielle Unterstützung für die libanesische Armee

Amerikanische Überwachung und internationale Kontrolle

Ein hochrangiger US-Militärbeamter, vermutlich vom Central Command (Centcom), wird ein internationales Komitee leiten, das den Abzug der Hisbollah überwacht. Bemerkenswert ist, dass Israel künftig nicht mehr eigenständig auf verdächtige Bewegungen reagieren darf, sondern diese dem internationalen Komitee melden muss.

Sollte die libanesische Armee nach einer Beschwerde über verdächtige Aktivitäten südlich des Litani nicht handeln, behält sich Israel das Recht vor, das Abkommen für nichtig zu erklären und seine Angriffe auf den Libanon wieder aufzunehmen.

Finanzielle Dimension und internationale Unterstützung

Die USA haben in den vergangenen zwei Jahrzehnten bereits mehr als 2,5 Milliarden Dollar an die libanesische Armee gezahlt. Diese Unterstützung soll nun weiter ausgebaut werden. Zusätzlich führt Washington Gespräche mit Saudi-Arabien und Katar über weitere Finanzhilfen für die libanesischen Streitkräfte.

Aktuelle Herausforderungen

Der anhaltende Konflikt hat massive humanitäre Auswirkungen: Etwa 60.000 Israelis wurden aus Nordisrael vertrieben, während im Libanon über eine Million Menschen fliehen mussten. Die Situation wird durch die bereits bestehende Finanzkrise im Libanon zusätzlich verschärft.

Kritisch bleibt die Frage nach der Entwaffnung der Hisbollah, die ihre Waffen nach dem Bürgerkrieg von 1975-90 mit der Begründung behielt, gegen die israelische Besatzung im Südlibanon kämpfen zu müssen. Trotz des israelischen Rückzugs im Jahr 2000 bleibt die Region der Shebaa-Farmen ein Streitpunkt zwischen beiden Parteien.

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