
US-Rüstungsaktien stoßen an Grenzen: Was die Waffenlobby wirklich plant
Die amerikanische Rüstungsindustrie feiert seit Monaten eine beispiellose Rallye. Der S&P 500 Aerospace & Defense Index konnte seit Ende März satte 72 Prozent zulegen – ein Gewinnrausch, der seinesgleichen sucht. Doch nun mehren sich die Anzeichen, dass die Party vorerst vorbei sein könnte. Technische Widerstandsmarken wurden erreicht, und selbst die Analysten von Goldman Sachs zeigen sich zurückhaltend.
Wenn die Kanonen schweigen, sprechen die Banker
Was treibt eigentlich diese Hausse? Die Antwort liegt auf der Hand: steigende Verteidigungsausgaben und eine strategische Neuausrichtung des US-Militärs. Washington bereitet sich offenbar auf eine neue Ära der "westlichen Hemisphären-Verteidigung" vor – ein Begriff, der mehr nach Kaltem Krieg klingt als nach friedlicher Koexistenz. Während die Bundesregierung hierzulande noch über Klimaneutralität philosophiert und 500 Milliarden Euro Sondervermögen für fragwürdige Infrastrukturprojekte verpulvert, rüstet Amerika auf.
Die Goldman-Analysten trafen sich diese Woche mit 15 Rüstungsunternehmen auf der AUSA-Konferenz – dem Stelldichein der amerikanischen Waffenindustrie. Was sie dort erfuhren, sollte auch deutschen Anlegern zu denken geben. Die Branche rechnet fest mit weiter steigenden Verteidigungsbudgets für 2027, auch wenn inflationsbereinigt die Zuwächse bescheidener ausfallen dürften.
Die neue Generation der Kriegsgewinnler
Besonders interessant: Neue Marktteilnehmer drängen mit innovativen Technologien in den Markt. Palmer Luckeys Anduril Industries – benannt nach dem Schwert Aragons aus "Der Herr der Ringe" – verkörpert diese neue Generation von Rüstungsunternehmen. Das Unternehmen setzt auf Automatisierung, kommerzielle Materialien und eine eigene Lieferkette. In Ohio entsteht gerade eine gigantische Produktionsanlage mit 4-5 Millionen Quadratfuß Fläche und Zugang zu zwei 12.000-Fuß-Landebahnen.
"Fortschritt im Verteidigungsbereich wird hauptsächlich durch die Lieferkette und Produktionskapazität begrenzt, nicht durch Finanzierung"
Diese Aussage von Anduril offenbart die wahre Achillesferse der westlichen Verteidigung: die Abhängigkeit von globalen, insbesondere chinesischen Lieferketten. Während deutsche Politiker noch immer von Wandel durch Handel träumen, bauen amerikanische Unternehmen bereits autarke Produktionskapazitäten auf.
Drohnen, KI und die Zukunft des Krieges
Ein zentrales Thema der AUSA-Konferenz war die Drohnenabwehr. Praktisch jedes Unternehmen präsentierte neue Systeme – ein klares Zeichen dafür, wohin die Reise geht. L3Harris Technologies expandiert aggressiv in den Bereich unbemannter Systeme und entwickelt sowohl kinetische als auch elektronische Kriegsführungskapazitäten. Ihre "Red Wolf" und "Green Wolf" Initiativen zielen auf mehrere Armeeprogramme ab.
Die internationale Nachfrage nach amerikanischen Waffensystemen bleibt robust. Länder wie die Niederlande, Polen und Tschechien ordern in großem Stil. Europa rüstet auf – nur Deutschland diskutiert lieber über Gendersternchen und Klimagerechtigkeit.
Was bedeutet das für Anleger?
Die technischen Indikatoren zeigen Ermüdungserscheinungen. Zwei wöchentliche "Bearish Shooting Star"-Kerzen signalisieren mögliche Gewinnmitnahmen. Doch langfristig dürfte die Branche profitieren. Die geopolitischen Spannungen nehmen zu, nicht ab. Der Ukraine-Krieg dauert an, der Nahost-Konflikt eskalierte im Juni dramatisch, und die Rivalität zwischen den USA und China verschärft sich unter Trump 2.0 mit massiven Zollerhöhungen.
Während Aktien kurzfristig korrigieren könnten, bleibt physisches Gold der ultimative Schutz in unsicheren Zeiten. Wenn die Welt aufrüstet und die Spannungen zunehmen, ist es klug, einen Teil des Vermögens in echten Werten anzulegen – nicht in Papierversprechen, die im Ernstfall wertlos werden könnten.
Die Rüstungsindustrie mag boomen, aber Geschichte lehrt uns: Am Ende jedes Rüstungswettlaufs steht entweder ein Krieg oder ein Kollaps. Kluge Anleger diversifizieren deshalb mit physischen Edelmetallen, die seit Jahrtausenden ihren Wert behalten haben – egal ob Imperien aufsteigen oder untergehen.
Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger muss seine Investitionsentscheidungen selbst treffen und trägt die volle Verantwortung für seine Anlageentscheidungen. Wir empfehlen, sich umfassend zu informieren und gegebenenfalls professionellen Rat einzuholen.

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