US-Goldproduktion im Sinkflug trotz Rekordhoch beim Goldpreis
Die Entwicklung des Goldpreises im Jahr 2024 lässt Anleger jubeln - mit einem Plus von über 30 Prozent seit Jahresbeginn und einem aktuellen Kurs von 2.709 US-Dollar je Unze bewegt sich das Edelmetall nahe seinem historischen Höchststand. Doch während Investoren von dieser Entwicklung profitieren, zeichnet sich in der amerikanischen Goldminenbranche ein besorgniserregender Trend ab.
Dramatischer Produktionsrückgang in US-Minen
Die jüngsten Daten des U.S. Geological Survey offenbaren eine beunruhigende Entwicklung: Die amerikanische Goldförderung ist im September auf magere 13,8 Tonnen gefallen. Dies entspricht einem Rückgang von 4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Noch alarmierender erscheint die Entwicklung im 7-Monats-Vergleich, wo die Gesamtproduktion mit 118 Tonnen sogar 4,4 Prozent unter dem Vorjahresniveau liegt.
Historischer Niedergang der US-Goldproduktion
Besonders erschreckend erscheint der langfristige Trend: Seit dem Produktionshöhepunkt im Jahr 1998, als noch stolze 366 Tonnen Gold gefördert wurden, hat sich die jährliche Fördermenge mehr als halbiert. Die amerikanische Goldindustrie verzeichnet seit 1991 einen durchschnittlichen jährlichen Produktionsrückgang von 1,5 Prozent - ein deutliches Zeichen für die strukturellen Probleme der Branche.
Steigende Kosten belasten die Minengesellschaften
Trotz der deutlich gestiegenen Erlöse pro Unze Gold kämpfen die Minengesellschaften mit erheblichen Kostensteigerungen. Die höheren Goldpreise können die explodierenden Förderkosten offenbar nicht ausreichend kompensieren. Diese Entwicklung spiegelt sich auch an der Börse wider: Der Dow Jones US Gold Mining Index ist vom Oktober-Hoch um drastische 25 Prozent eingebrochen.
Die Situation erinnert fatal an die generelle Entwicklung der produzierenden Industrie in westlichen Ländern - steigende Kosten und überbordende Regulierung erschweren profitable Geschäftsmodelle zusehends.
Institutionelle Investoren bleiben skeptisch
Trotz attraktiver Dividendenrenditen - der Branchenführer Newmont bietet immerhin 2,3 Prozent - zeigen sich institutionelle Anleger zurückhaltend. Diese Skepsis erschwert den Minengesellschaften die Kapitalbeschaffung für neue Projekte zusätzlich.
Die aktuelle Entwicklung zeigt einmal mehr die fundamentale Bedeutung physischen Goldes gegenüber Minenaktien. Während der Goldpreis neue Höhen erklimmt, kämpfen die Produzenten mit wachsenden Herausforderungen - eine Situation, die sich unter den gegenwärtigen wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen kaum entspannen dürfte.
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