US-Diplomatie auf Abwegen: Terroristen-Kopfgeld über Nacht gestrichen
In einer bemerkenswerten Wendung der amerikanischen Außenpolitik, die Fragen über die Glaubwürdigkeit westlicher Terrorismusbekämpfung aufwirft, hat das US-Außenministerium eine höchst umstrittene Entscheidung getroffen: Das Kopfgeld von 10 Millionen Dollar auf den ehemaligen Al-Qaida-Kommandeur Abu Mohammed al-Jolani wurde nach nur einem einzigen Treffen mit US-Diplomaten aufgehoben.
Von der Terrorliste zum Gesprächspartner
Die amerikanische Delegation unter der Leitung von Barbara Leaf, der Staatssekretärin für Nahostangelegenheiten, traf sich in Damaskus mit dem Anführer der Hayat Tahrir al-Sham (HTS). Besonders pikant: Jolani war nicht nur ein hochrangiger ISIS-Kommandeur, sondern auch Gründungsmitglied von Al-Qaida in Syrien - jener Terrororganisation, die für den Tod zahlreicher amerikanischer Soldaten verantwortlich ist.
Fragwürdiger Sinneswandel
Das US-Außenministerium behauptet nun, "moderate" Tendenzen bei dem ehemaligen Terroristen zu erkennen. Barbara Leaf äußerte sich geradezu euphorisch über angebliche Fortschritte in Bereichen wie Frauenrechte und Gleichberechtigung aller Gemeinschaften. Eine Einschätzung, die angesichts der blutigen Vergangenheit des HTS-Führers mehr als fragwürdig erscheint.
"Wir werden nach Taten und nicht nur nach Worten urteilen. Taten sind das Entscheidende", so Leaf in einer Stellungnahme, die angesichts der schnellen Streichung des Kopfgeldes fast zynisch wirkt.
Kritische Stimmen werden laut
Die plötzliche Kehrtwende der US-Regierung wirft ernsthafte Fragen zur Glaubwürdigkeit der westlichen Anti-Terror-Politik auf. Wie kann ein Mann, der noch vor kurzem als gefährlicher Terrorist eingestuft wurde, über Nacht zum akzeptablen Gesprächspartner werden? Diese Form der "Realpolitik" untergräbt nicht nur die Glaubwürdigkeit der amerikanischen Außenpolitik, sondern verhöhnt auch die Opfer des islamistischen Terrors.
Bedenkliche Signalwirkung
Die Botschaft, die von dieser Entscheidung ausgeht, könnte kaum problematischer sein: Terroristische Vergangenheit scheint verhandelbar, solange man sich den geopolitischen Interessen der USA fügt. Ein gefährlicher Präzedenzfall, der die ohnehin schon fragile Stabilität im Nahen Osten weiter zu gefährden droht.
Diese Episode reiht sich nahtlos ein in eine Serie fragwürdiger außenpolitischer Entscheidungen der westlichen Wertegemeinschaft, die zunehmend ihre eigenen Prinzipien zu vergessen scheint. Die Frage bleibt: Zu welchem Preis erkauft sich der Westen vermeintliche "moderate" Partner in der Region?
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