
Trumps Zollkeule trifft deutschen Mittelstand ins Mark
Die protektionistische Wirtschaftspolitik des US-Präsidenten Donald Trump entwickelt sich zunehmend zu einem existenziellen Problem für die deutsche Wirtschaft. Während die Vereinigten Staaten trotz ihrer abenteuerlichen Fiskalpolitik weiterhin als dynamischste Volkswirtschaft der Welt gelten, kämpft Deutschland mit einer toxischen Mischung aus hausgemachten Strukturproblemen und amerikanischen Handelshürden.
Der vergessene Motor der deutschen Wirtschaft
Besonders hart trifft es ausgerechnet jene Unternehmen, die jahrzehntelang als Rückgrat der deutschen Wirtschaft galten: den Mittelstand. Volker Brühl vom Center for Financial Studies der Universität Frankfurt bringt es auf den Punkt: Familienunternehmen mit einem Jahresumsatz zwischen 100 und 250 Millionen Euro seien schlichtweg zu klein, um in den USA eigene Produktionsstätten zu errichten. Sie blieben den amerikanischen Strafzöllen hilflos ausgeliefert.
Diese Entwicklung offenbart die Achillesferse der deutschen Wirtschaftsstruktur. Während Großkonzerne ihre Produktion verlagern können, fehlt dem Mittelstand diese Flexibilität. Die Folge: Jahrhundertealte Familienunternehmen, die einst den Wohlstand ganzer Regionen sicherten, stehen plötzlich mit dem Rücken zur Wand.
Europa als zahnloser Tiger
Die Schwäche Europas in diesem Wirtschaftskrieg wird schonungslos offengelegt. KfW-Chefvolkswirt Dirk Schumacher formuliert es mit brutaler Klarheit: "Ich muss keinen französischen Wein trinken. Ich kann auch kalifornischen trinken. Ich muss keinen Mercedes fahren, ich kann auch Cadillac fahren." Diese Aussage trifft ins Schwarze – Europa habe sich in eine fatale Abhängigkeit manövriert, während die USA weitgehend autark agieren könnten.
Noch vernichtender fällt das Urteil über die politische Handlungsfähigkeit der EU aus. Das vielgepriesene Zollabkommen zwischen Brüssel und Washington? Nicht besser als jenes zwischen dem "kleinen Großbritannien" und den USA, wie Schumacher süffisant anmerkt. Der Euro dümpelt bei mageren 16 Prozent der weltweiten Währungsreserven herum – weit abgeschlagen hinter dem Dollar und kaum über dem Goldanteil.
Hausgemachte Probleme verschärfen die Krise
Als wäre der Handelskrieg nicht genug, kämpft Deutschland mit einer ganzen Armada hausgemachter Probleme. Die Infrastruktur verfällt, die Technik veraltet, und die Bevölkerung überaltert rapide. "Das Land wird alt", konstatiert Ulrich Kater von der Deka-Bank lakonisch.
Besonders bitter: Die Energiekosten in Deutschland und Europa liegen deutlich über jenen in den USA und China. Michael Heise von HQ Trust bezeichnet die Lage als "ziemlich kritisch". Man könnte ergänzen: Die ideologiegetriebene Energiepolitik der vergangenen Jahre rächt sich nun bitter. Während andere Länder auf bezahlbare Energie setzen, hat sich Deutschland in eine kostspielige Sackgasse manövriert.
Amerika first – und es funktioniert
Während Deutschland ächzt, brummt die amerikanische Wirtschaft. Trump habe es geschafft, den Dollar um 15 Prozent abzuwerten und trotzdem die Wirtschaftsdynamik zu erhalten, bemerkt Kater mit einer Mischung aus Anerkennung und Ironie. Die USA verfügten über einen klaren "Produktivitäts- und Wachstumsvorteil", bestätigt Heise.
Deutsche Vermögensverwalter und Investmentfirmen ziehen daraus die logische Konsequenz: Sie investieren weiterhin massiv in den USA. Das Kapital fließt dorthin, wo es Rendite verspricht – und das ist offensichtlich nicht das alte Europa mit seiner Regulierungswut und Subventionsmentalität.
Warnsignale aus Washington
Doch auch in den USA braut sich etwas zusammen. Die Staatsfinanzen seien "außer Rand und Band", warnt Schumacher. Die öffentliche Verschuldung explodiere, die restriktive Einwanderungspolitik führe zu Arbeitskräftemangel. Besonders alarmierend: Der schleichende Abbau rechtsstaatlicher Strukturen begünstige Korruption auf allen Ebenen.
Diese Entwicklungen könnten mittelfristig auch für deutsche Anleger relevant werden. Wer sein Vermögen schützen möchte, sollte nicht allein auf die vermeintliche Stärke des Dollars setzen. Physische Edelmetalle wie Gold und Silber bieten sich als krisenfeste Ergänzung eines ausgewogenen Portfolios an – unabhängig von politischen Verwerfungen und währungspolitischen Experimenten.
Fazit: Zeit für einen Kurswechsel
Die deutsche Wirtschaft steht am Scheideweg. Die Kombination aus amerikanischem Protektionismus und eigenen Strukturproblemen erfordert radikale Reformen. Statt auf Subventionen und staatliche Eingriffe zu setzen, wie es aus Brüssel zu vernehmen sei, brauche es eine konsequente Wachstumspolitik, mahnt Kater.
Die neue Große Koalition unter Friedrich Merz steht vor gewaltigen Herausforderungen. Das 500-Milliarden-Sondervermögen für Infrastruktur mag gut gemeint sein, wird aber die Inflation weiter anheizen und kommende Generationen belasten. Dabei hatte Merz versprochen, keine neuen Schulden zu machen. Die Realität holt die Politik schneller ein als gedacht.
Für Anleger bedeutet dies: Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste. In Zeiten geopolitischer Verwerfungen und wirtschaftlicher Unsicherheit haben sich physische Werte bewährt. Gold und Silber mögen keine Rendite abwerfen, aber sie überstehen Krisen und Währungsturbulenzen seit Jahrtausenden.
Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger muss seine Investitionsentscheidungen selbst treffen und trägt die volle Verantwortung für seine Anlageentscheidungen. Wir empfehlen, sich umfassend zu informieren und gegebenenfalls professionellen Rat einzuholen.

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