
Trumps Iran-Strategie: Warum Washington plötzlich auf Zurückhaltung setzt
Die iranische Opposition hatte große Hoffnungen in Donald Trump gesetzt. Nach den jüngsten israelischen Angriffen auf iranische Atomanlagen und der massiven Vergeltung Teherans schien der Moment für einen grundlegenden Wandel gekommen. Doch ausgerechnet der als Hardliner bekannte US-Präsident überrascht nun mit unerwarteter Zurückhaltung. Ein Regime Change im Iran? Derzeit offenbar nicht auf der Agenda des Weißen Hauses.
Die gescheiterte Interventionspolitik als Mahnung
Washington scheint aus der Vergangenheit gelernt zu haben – zumindest vorübergehend. Die Liste der gescheiterten Interventionen ist lang und ernüchternd: Afghanistan, Irak, Libyen, Syrien. Überall dort, wo die USA glaubten, mit militärischer Gewalt und dem Sturz unliebsamer Regime für Stabilität sorgen zu können, hinterließen sie Chaos und Zerstörung. Selbst die Ukraine, wo der Westen 2014 einen Regierungswechsel beförderte, versank anschließend in einem verheerenden Konflikt, der bis heute andauert.
Trump hatte seinen Wählern versprochen, mit dieser desaströsen Außenpolitik zu brechen. "America First" bedeutet eben auch: keine endlosen Kriege mehr im Nahen Osten. Dass er sich ausgerechnet beim Iran zurückhält, mag seine neokonservativen Berater frustrieren, zeigt aber, dass der Präsident seine Wahlversprechen ernst nimmt.
Die Realität der Machtverhältnisse
Ein weiterer Grund für die amerikanische Zurückhaltung dürfte in der nüchternen Einschätzung der tatsächlichen Kräfteverhältnisse liegen. Der Iran ist keine failed state wie Libyen unter Gaddafi oder der Irak unter Saddam Hussein. Das Mullah-Regime mag international isoliert sein, doch es verfügt über erhebliche militärische Kapazitäten und eine durchaus loyale Basis im eigenen Land.
Die Opposition mag in Teheran und anderen Großstädten aktiv sein, doch auf dem Land und in den religiös-konservativen Provinzen genießt das Regime nach wie vor Rückhalt. Ein militärisches Abenteuer könnte schnell zu einem langwierigen und kostspieligen Konflikt eskalieren.
Hinzu kommt: Die jüngsten israelischen Bombardierungen haben offenbar nicht die erhoffte Wirkung erzielt. Trotz massiver Angriffe auf iranische Atomanlagen konnte das iranische Nuklearprogramm nicht entscheidend zurückgeworfen werden. Ein Zeichen dafür, wie gut vorbereitet und resilient das iranische System mittlerweile ist.
Das große geopolitische Schachspiel
Möglicherweise erleben wir derzeit aber auch ein abgekartetes Spiel der Großmächte. Washington, Moskau, Peking, Jerusalem und Teheran könnten sich stillschweigend auf eine Art Patt geeinigt haben. Israel bekommt seinen begrenzten militärischen Erfolg, der Iran wahrt sein Gesicht durch symbolische Vergeltungsschläge, Russland und China festigen ihre Rolle als unverzichtbare Mitspieler im Nahen Osten.
Die USA wiederum können sich als besonnene Führungsmacht präsentieren, die trotz aller Provokationen auf Deeskalation setzt. Der große Verlierer in diesem Spiel? Einmal mehr die Europäische Union, die zur völligen Bedeutungslosigkeit degradiert wird und nur noch als Zaungast zusehen darf, wie andere die Weltpolitik gestalten.
Trumps Friedensversprechen als Trumpfkarte
Trump hatte bereits verkündet, den Konflikt zwischen Israel und dem Iran binnen Stunden beenden zu wollen. Was zunächst wie typische Großsprecherei klang, könnte sich als geschickte Strategie erweisen. Indem er beiden Seiten signalisiert, dass die USA keinen großen Krieg wollen, zwingt er sie an den Verhandlungstisch.
Für die iranische Opposition ist diese Entwicklung bitter. Sie hatte gehofft, dass die Eskalation zwischen Israel und dem Iran endlich den ersehnten Regime Change bringen würde. Stattdessen müssen sie zusehen, wie das verhasste Mullah-Regime möglicherweise sogar gestärkt aus der Krise hervorgeht.
Die Geschichte zeigt: Regime Changes von außen funktionieren selten. Wandel muss von innen kommen. Vielleicht ist Trumps Zurückhaltung am Ende klüger als alle militärischen Abenteuer seiner Vorgänger. Doch für die Menschen im Iran, die sich nach Freiheit sehnen, ist das nur ein schwacher Trost.
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