
Trump verschärft Handelskrieg: 100 Prozent Strafzölle gegen China angekündigt
Der transatlantische Handelskrieg erreicht eine neue Eskalationsstufe. US-Präsident Donald Trump kündigte gestern Abend auf seiner Plattform Truth Social zusätzliche Strafzölle in Höhe von 100 Prozent auf sämtliche chinesische Importe an. Die drakonischen Maßnahmen sollen ab dem 1. November in Kraft treten – oder je nach Verhalten Pekings sogar noch früher. Trump bezeichnete Chinas Handelspolitik als "außerordentlich aggressiv" und kündigte gleichzeitig umfassende Exportkontrollen für wichtige Software an.
Der Streit um seltene Erden als Zündfunke
Auslöser der jüngsten Eskalation sind Chinas verschärfte Exportbeschränkungen für seltene Erden. Die Volksrepublik hatte angekündigt, den Export von Technologien im Zusammenhang mit diesen strategisch wichtigen Rohstoffen strenger zu kontrollieren. Unternehmen benötigen künftig behördliche Genehmigungen für die Ausfuhr von Maschinen und Technologien zur Gewinnung und Verarbeitung dieser Materialien. Für ausländische Firmen gelten zusätzliche Einschränkungen.
Diese Maßnahmen treffen die westliche Industrie ins Mark. Seltene Erden sind unverzichtbar für die Produktion von Smartphones, Fernsehern, Elektroautos und Rüstungsgütern. China kontrolliert etwa 60 Prozent der weltweiten Förderung und über 85 Prozent der Verarbeitungskapazitäten. Diese Abhängigkeit rächt sich nun bitter – ein Versäumnis westlicher Politik, das über Jahrzehnte ignoriert wurde.
Trumps harter Kurs: Zwischen Drohgebärde und wirtschaftlicher Realität
Die angekündigten 100-Prozent-Zölle würden die Preise chinesischer Waren in den USA verdoppeln. Ob diese zu den bereits im Frühjahr verhängten Strafzöllen von über 100 Prozent hinzukommen oder diese ersetzen, ließ Trump offen. Klar ist: Der amerikanische Verbraucher wird die Zeche zahlen. Inflationäre Tendenzen könnten sich verstärken, während gleichzeitig Lieferketten weiter unter Druck geraten.
Besonders brisant sind die angekündigten Exportkontrollen für Software. Details nannte Trump nicht, doch solche Maßnahmen könnten die technologische Abkopplung zwischen den beiden Supermächten weiter vorantreiben. In einer vernetzten Weltwirtschaft gleicht dies einem Spiel mit dem Feuer.
Diplomatische Eiszeit: Trump sagt Treffen mit Xi ab
Die diplomatischen Beziehungen erreichen einen neuen Tiefpunkt. Trump stellte sein geplantes Treffen mit Chinas Präsident Xi Jinping beim APEC-Gipfel Ende Oktober in Südkorea infrage. "Es scheint keinen Grund mehr dafür zu geben", schrieb er auf Truth Social. Die Volksrepublik werde zunehmend "feindselig", so der US-Präsident.
Diese Rhetorik erinnert fatal an die Vorgeschichte großer Handelskriege. Wenn die beiden größten Volkswirtschaften der Welt ihre Kommunikationskanäle kappen, drohen unkalkulierbare Risiken für die Weltwirtschaft.
Die deutsche Wirtschaft im Zangengriff
Für Deutschland und Europa könnte die Eskalation verheerende Folgen haben. Als exportorientierte Wirtschaft ist Deutschland auf funktionierende Handelsbeziehungen zwischen den USA und China angewiesen. Bereits jetzt belasten Trumps 20-Prozent-Zölle auf EU-Importe die deutsche Industrie. Eine weitere Verschärfung des Handelskonflikts zwischen Washington und Peking würde deutsche Unternehmen in eine Zwickmühle treiben.
Die Abhängigkeit von chinesischen seltenen Erden ist dabei nur die Spitze des Eisbergs. Jahrzehntelang hat die deutsche Politik die Auslagerung kritischer Industrien nach Asien nicht nur toleriert, sondern aktiv gefördert. Nun zeigt sich: Wer seine industrielle Basis aufgibt, liefert sich geopolitischen Erpressungen aus.
Gold als sicherer Hafen in stürmischen Zeiten
In Zeiten eskalierender Handelskonflikte und geopolitischer Spannungen suchen Anleger verstärkt nach sicheren Häfen. Während Aktienmärkte volatil reagieren und Währungen unter Druck geraten, beweist sich Gold einmal mehr als krisenfeste Anlage. Die Edelmetallpreise dürften von der zunehmenden Unsicherheit profitieren – ein Trend, der sich bei weiterer Eskalation noch verstärken könnte.
Die Geschichte lehrt: Handelskriege kennen nur Verlierer. Doch während Politiker ihre Machtspiele treiben, sollten kluge Anleger ihre Vermögenswerte absichern. In einer Welt, in der Lieferketten zerbrechen und Währungen an Wert verlieren, bleiben physische Edelmetalle ein Anker der Stabilität.
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