
Trump-Deal mit Japan: 15 Prozent Zölle und 550 Milliarden Dollar Versprechen
Die Handelspolitik des US-Präsidenten Donald Trump feiert einen weiteren "Erfolg" – zumindest wenn man den vollmundigen Ankündigungen auf seiner hauseigenen Plattform Truth Social Glauben schenken mag. Nach wochenlangen Verhandlungen einigten sich die USA und Japan auf gegenseitige Zölle in Höhe von 15 Prozent. Ein Kompromiss, der zeigt, wie sehr die Welt mittlerweile nach Trumps Pfeife tanzt.
Von 25 auf 15 Prozent – ein "historischer" Rabatt?
Noch vor wenigen Wochen drohte Trump dem asiatischen Handelspartner mit Strafzöllen von 25 Prozent auf alle japanischen Produkte. Nun verkauft er die Reduzierung auf 15 Prozent als großen Verhandlungserfolg. Der japanische Premierminister Shigeru Ishiba zeigt sich erleichtert und betont stolz: "Dies ist der niedrigste Zollsatz unter den Ländern, die Handelsüberschüsse mit den USA haben." Man könnte meinen, Japan hätte gerade den Jackpot gewonnen – dabei zahlt das Land künftig immer noch saftige Aufschläge für den Zugang zum amerikanischen Markt.
Die Tokioter Börse reagierte prompt mit steigenden Kursen. Offenbar sind die Märkte schon dankbar, wenn Trump seine Drohungen nur teilweise wahr macht. Ein bedenkliches Zeichen dafür, wie sehr sich die Weltwirtschaft bereits an die Erpressungspolitik aus Washington gewöhnt hat.
550 Milliarden Dollar – Trumps neue Lieblingszahl
Besonders bemerkenswert ist Trumps Ankündigung, Japan werde "auf seine Anweisung" hin 550 Milliarden Dollar in den USA investieren. Eine gewaltige Summe, die etwa 470 Milliarden Euro entspricht. Doch wie so oft bei Trump bleiben die Details im Dunkeln. Woher soll dieses Geld kommen? In welche Projekte soll es fließen? Und vor allem: Wie realistisch ist diese Zahl überhaupt?
"Wir haben gerade ein gewaltiges Abkommen mit Japan abgeschlossen, vielleicht das größte Abkommen, das jemals geschlossen wurde"
So tönt Trump auf Truth Social. Die Superlative gehören zu seinem Standardrepertoire, doch die Substanz bleibt dünn. Immerhin verspricht er, dass 90 Prozent der Gewinne in den USA verbleiben und "Hunderttausende" Arbeitsplätze entstehen würden. Ob diese Versprechen jemals Realität werden, steht auf einem anderen Blatt.
Reis und Autos – Japans schmerzhafte Zugeständnisse
Besonders pikant sind die Zugeständnisse im sensiblen Reissektor. Die japanische Regierung hatte zuvor kategorisch ausgeschlossen, bei Reisimporten nachzugeben. Nun knickt Premier Ishiba ein und kündigt erhöhte Reiseinfuhren aus den USA an. Ein symbolträchtiger Schritt in einem Land, wo Reis nicht nur Nahrungsmittel, sondern Kulturgut ist.
Im Automobilsektor, der fast 30 Prozent der japanischen Exporte in die USA ausmacht und acht Prozent der Arbeitsplätze in Japan sichert, einigten sich beide Seiten auf sektorspezifische Zölle von 12,5 Prozent. Zusammen mit dem US-Basistarif ergibt das die vereinbarten 15 Prozent Gesamtbelastung. Immerhin konnte Japan Importquoten für seine Fahrzeuge verhindern – ein kleiner Trost in einem ansonsten einseitigen Deal.
Europa im Visier – die nächste Eskalationsstufe
Während Japan sich arrangiert, steht Europa weiter unter Druck. Trump droht der EU mit 30-prozentigen Zöllen ab dem 1. August – doppelt so hoch wie der Japan-Deal. Die EU-Unterhändler reisten zwar nach Washington, doch seither herrscht Funkstille. Ein beunruhigendes Zeichen dafür, wie festgefahren die Verhandlungen sind.
Bundeskanzler Friedrich Merz und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron beraten sich heute Abend in Berlin über die Lage. Kanzleramtschef Thorsten Frei sprach von "enormen sicherheits- und wirtschaftspolitischen Herausforderungen". Eine diplomatische Umschreibung für die Tatsache, dass Trump Europa wirtschaftlich in die Zange nimmt.
Die neue Weltordnung nach Trumps Gusto
Was sich hier abspielt, ist nichts weniger als eine Neuordnung der globalen Handelsbeziehungen nach amerikanischem Diktat. Trump hat bereits Abkommen mit den Philippinen, Indonesien, Großbritannien und Vietnam geschlossen. Sein im April eingeführter Basiszoll von zehn Prozent für fast alle Handelspartner war nur der Anfang. Die über 20 Briefe mit Zolldrohungen, die er im Juli verschickte, zeigen: Dies ist keine kurzfristige Strategie, sondern ein langfristiger Plan zur wirtschaftlichen Dominanz.
Die Ironie dabei: Während Deutschland und Europa sich mit ideologischen Projekten wie der "Klimaneutralität bis 2045" beschäftigen und dafür 500 Milliarden Euro Sondervermögen aufnehmen wollen, nutzt Trump knallharte Machtpolitik, um amerikanische Interessen durchzusetzen. Man mag von seinen Methoden halten, was man will – aber er liefert Ergebnisse für sein Land.
Ein Weckruf für Europa?
Der Japan-Deal sollte Europa als Warnung dienen. Wer glaubt, mit Trump auf Augenhöhe verhandeln zu können, irrt gewaltig. Der US-Präsident spielt nach seinen eigenen Regeln, und diese Regeln heißen: America First, koste es, was es wolle. Statt sich in endlosen Diskussionen über Gendern und Klimaziele zu verlieren, täte Europa gut daran, seine wirtschaftlichen Interessen endlich ernst zu nehmen.
Die Alternative? Ein Blick nach Japan zeigt, wohin der Weg führt: schmerzhafte Zugeständnisse, einseitige Deals und die Hoffnung, glimpflich davonzukommen. Ob 15 oder 30 Prozent Zölle – am Ende zahlt immer der Verbraucher die Zeche. Und während sich die Politik in Symboldebatten verliert, wird die wirtschaftliche Realität immer härter.
In Zeiten wie diesen zeigt sich einmal mehr: Wer sein Vermögen schützen will, sollte nicht allein auf Papierwerte setzen. Physische Edelmetalle wie Gold und Silber bieten einen bewährten Schutz vor wirtschaftlichen Turbulenzen und politischen Unwägbarkeiten. Sie sind die ultimative Versicherung gegen die Launen der Mächtigen – sei es in Washington, Brüssel oder Berlin.

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