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30.12.2024
11:14 Uhr

Totale Überwachung: Deutsche Bahn rüstet Bahnhöfe massiv mit Kameras auf

Totale Überwachung: Deutsche Bahn rüstet Bahnhöfe massiv mit Kameras auf

In einem beispiellosen Ausbau der Überwachungsinfrastruktur hat die Deutsche Bahn zum Jahresende ihr ambitioniertes Programm zur flächendeckenden Videoüberwachung deutscher Bahnhöfe abgeschlossen. Was von der Bundesregierung als Sicherheitsmaßnahme gepriesen wird, dürfte bei kritischen Bürgern die Alarmglocken schrillen lassen.

Big Brother lässt grüßen: 11.000 Kameras spähen Reisende aus

Mit einem Kostenaufwand von 180 Millionen Euro wurden mittlerweile rund 750 Bahnhöfe mit modernster Überwachungstechnik ausgestattet. Die schiere Anzahl der installierten Kameras ist dabei beeindruckend: Insgesamt 11.000 elektronische Augen beobachten nun das Geschehen an deutschen Bahnhöfen - eine Verdoppelung seit 2012. Die hochmodernen Multisensor-Kameras in Full-HD-Qualität ermöglichen dabei über 30.000 verschiedene Blickwinkel.

Bundesinnenministerin feiert Überwachungserfolg

Bundesinnenministerin Nancy Faeser präsentiert die massive Ausweitung der Überwachung als großen Erfolg. Die Aufklärungsquote von Straftaten habe sich im Vergleich zu 2019 bereits verdreifacht. Was die Ministerin dabei verschweigt: Mit jedem weiteren Ausbau der Überwachungsinfrastruktur schreitet auch die Einschränkung der persönlichen Freiheitsrechte der Bürger voran.

Marode Infrastruktur bleibt Hauptproblem

Während Millionen in die Überwachungstechnik fließen, verfällt die eigentliche Infrastruktur der Bahn zusehends. Verspätungen sind mittlerweile eher die Regel als die Ausnahme - mehr als jeder dritte ICE oder IC erreicht sein Ziel nicht pünktlich. Die Gründe liegen auf der Hand: veraltete Gleise, antiquierte Signaltechnik sowie baufällige Brücken und Tunnel.

Wissings verzweifelter Hilferuf

Der scheidende Verkehrsminister Volker Wissing richtet nun einen dringenden Appell an die künftige Bundesregierung. Die Sanierung wichtiger Bahnstrecken müsse schnellstmöglich finanziell abgesichert werden. Bis 2030 sollen 41 stark frequentierte Strecken grundlegend erneuert werden - ein ambitioniertes Ziel angesichts der desolaten Haushaltslage.

"Wenn Finanzierungsfragen immer wieder aufgemacht werden, weil Haushaltsvorbehalte auftauchen und wir dann wochenlang über die Aufhebung von Sperren verhandeln müssen, bindet das unglaublich viel Personal und Kraft", warnt Wissing eindringlich.

Während also die Überwachung der Bürger perfektioniert wird, verfällt die grundlegende Infrastruktur weiter. Es bleibt zu hoffen, dass die künftige Bundesregierung die richtigen Prioritäten setzt - zum Wohle der Bahnreisenden und nicht zur weiteren Aushöhlung bürgerlicher Freiheiten.

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