
Strompreisschock: Deutsche zahlen weiter Spitzenpreise trotz vollmundiger Versprechen
Die deutschen Haushalte werden auch 2025 zur Kasse gebeten – und das kräftig. Mit durchschnittlich 38 Cent pro Kilowattstunde gehört Deutschland weiterhin zu den teuersten Stromländern der Welt. Nur in vier anderen Regionen müssen Verbraucher noch tiefer in die Tasche greifen: im britischen Überseegebiet Bermuda sowie in den EU-Staaten Dänemark, Irland und Belgien. Diese ernüchternde Bilanz zieht eine aktuelle Analyse des Vergleichsportals Verivox.
Regionale Preisexplosionen verschärfen die Lage
Was die bundesweiten Durchschnittswerte verschleiern: Regional variieren die Strompreise erheblich. In einigen Gebieten Deutschlands liegen die Kosten deutlich über dem ohnehin schon hohen Bundesdurchschnitt. Besonders betroffen sind ländliche Regionen mit aufwendiger Netzinfrastruktur und Gebiete mit hohem Anteil an erneuerbaren Energien, wo die Netzstabilisierung zusätzliche Kosten verursacht.
Während Verbraucher in städtischen Ballungsräumen teilweise noch von günstigeren Tarifen profitieren können, sehen sich Haushalte in strukturschwachen Regionen mit Preisen konfrontiert, die bis zu 45 Cent pro Kilowattstunde erreichen. Diese massive Spreizung führt zu einer weiteren sozialen Spaltung – diesmal entlang der Stromrechnung.
Vier Jahre Abstieg – vom Spitzenreiter zum Fünftplatzierten
Immerhin: Vor vier Jahren führte Deutschland noch die unrühmliche Weltrangliste der höchsten Strompreise an. Der "Fortschritt" vom ersten auf den fünften Platz dürfte allerdings kaum ein Grund zum Feiern sein. Denn während andere Länder ihre Energiekosten deutlich senken konnten, verharrt Deutschland auf einem erschreckend hohen Niveau.
Im weltweiten Vergleich wird das Ausmaß der deutschen Misere erst richtig deutlich: Mit durchschnittlich 15 Cent pro Kilowattstunde zahlen Verbraucher global weniger als die Hälfte dessen, was hierzulande fällig wird. Im Iran kostete die Kilowattstunde vor Ausbruch des Krieges mit Israel sogar nur 0,35 Cent – ein Bruchteil der deutschen Preise.
Die wahren Preistreiber: Netzentgelte und grüne Ideologie
Verivox benennt die Hauptschuldigen für die Preismisere: Netzentgelte, Steuern und diverse Umlagen. Was die Analyse höflich verschweigt: Diese Kostentreiber sind direkte Folgen einer verfehlten Energiepolitik, die seit Jahren auf ideologische Experimente statt auf bezahlbare Versorgungssicherheit setzt.
Die hastige Energiewende, der überstürzte Atomausstieg und die planlose Förderung erneuerbarer Energien haben ein kostspieliges Chaos hinterlassen. Die Zeche zahlen die Bürger – Monat für Monat, Rechnung für Rechnung.
Große Koalition verspricht Entlastung – wieder einmal
Die neue Bundesregierung unter Friedrich Merz hat angekündigt, Strom solle "dauerhaft um mindestens fünf Cent pro Kilowattstunde" günstiger werden. Union und SPD wollen die Stromsteuer senken, Umlagen reduzieren und Netzentgelte deckeln. Doch solche Versprechen kennen die Deutschen zur Genüge.
Besonders pikant: Während Merz im Wahlkampf noch vollmundig versprach, keine neuen Schulden zu machen, plant seine Regierung bereits ein gigantisches 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen. Die Rechnung dafür werden künftige Generationen begleichen müssen – auch über höhere Energiepreise.
Sparpotenzial durch Anbieterwechsel
Immerhin gibt es für Verbraucher einen Lichtblick: Wer aus der teuren Grundversorgung in günstigere Tarife wechselt, kann erheblich sparen. Angebote beginnen bereits bei 26 Cent je Kilowattstunde. Dass viele Haushalte diesen simplen Schritt noch nicht gegangen sind, zeigt die Trägheit vieler Verbraucher – aber auch das Versagen der Politik, für transparente und faire Marktbedingungen zu sorgen.
Ein weiterer Hoffnungsschimmer kommt von den Netzbetreibern selbst: Durch eine Umstellung von teuren Erdkabeln auf kostengünstigere Freileitungen könnten Milliarden eingespart werden. Doch ob sich diese vernünftige Lösung gegen grüne Bedenkenträger durchsetzen wird, bleibt abzuwarten.
Deutschland bleibt Hochpreisland
Selbst kaufkraftbereinigt belegt Deutschland immer noch Rang 22 von 143 untersuchten Ländern. Für eine der führenden Industrienationen ist das ein Armutszeugnis. Während andere Länder ihre Energiepolitik an den Bedürfnissen von Bürgern und Wirtschaft ausrichten, verfolgt Deutschland weiter seinen kostspieligen Sonderweg.
Die hohen Strompreise sind längst zu einem Standortnachteil geworden, der Unternehmen ins Ausland treibt und private Haushalte belastet. Solange die Politik nicht umsteuert und endlich eine vernünftige, bezahlbare Energieversorgung in den Mittelpunkt stellt, werden die Deutschen weiter zu den Melkkühen Europas gehören – zumindest was ihre Stromrechnung angeht.

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