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21.06.2024
06:54 Uhr

Stilles Industriesterben in Deutschland schreitet voran

Stilles Industriesterben in Deutschland schreitet voran

Im vergangenen Jahr hat Deutschland ein alarmierendes Phänomen erlebt: das stille Sterben der Industrie. Laut dem aktuellen Schließungsreport „Leises Industriesterben in Deutschland“ der Wirtschaftsauskunftei Creditreform und des Leibniz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) schließt rechnerisch alle drei Minuten ein Unternehmen. Insgesamt wurden im letzten Jahr 176.000 Unternehmen geschlossen, wobei nur ein kleiner Teil davon Insolvenzen waren. Diese Entwicklung nagt am Kern der deutschen Volkswirtschaft.

Deindustrialisierung auf dem Vormarsch

Die Zahlen sind erschreckend: Im Jahr 2023 wurden rund 37.000 Handelsunternehmen geschlossen, im Bereich der konsumnahen Dienstleistungen waren es gut 51.000. Besonders betroffen ist das verarbeitende Gewerbe, wo die Schließungen um 8,7 Prozent auf 11.000 Unternehmen gestiegen sind – der höchste Stand seit 2004. Patrik-Ludwig Hantzsch, Leiter der Wirtschaftsforschung bei Creditreform, bezeichnet diese Entwicklungen als alarmierend und betont, dass die industrielle Basis zunehmend schwindet.

Forschungsintensive Wirtschaftszweige besonders betroffen

Besonders dramatisch ist die Lage in forschungsintensiven Wirtschaftszweigen. Hier stieg die Zahl der Schließungen um 12,3 Prozent. Branchen wie die Chemie- und Pharmaindustrie, der Maschinenbau und technologieintensive Dienstleistungen sind besonders stark betroffen. Dr. Sandra Gottschalk vom ZEW erklärt, dass den hohen Schließungszahlen stagnierende Gründungen gegenüberstehen, was die Situation zusätzlich verschärft.

Wirtschaftliche Probleme als Hauptursache

Die Gründe für die hohe Zahl an Unternehmensschließungen sind vielfältig. Neben wirtschaftlichen Schwierigkeiten, gescheiterten Unternehmensnachfolgen und privaten Ursachen wie Tod oder Krankheit, spielen vor allem hohe Energie- und Investitionskosten, unterbrochene Lieferketten und Personalmangel eine Rolle. Diese Probleme werden durch politische Unsicherheiten weiter verschärft.

„Für die Wirtschaft ist das ein toxischer Cocktail“, sagt Patrik-Ludwig Hantzsch von Creditreform. Besonders kleine und mittelgroße Betriebe sind betroffen.

Nachlassende Dynamik bei Neugründungen

Ein weiteres Problem ist die nachlassende Dynamik bei Neugründungen. Laut dem ZEW und dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) sank die Zahl der Unternehmensgründungen im Jahr 2022 um 13 Prozent, im verarbeitenden Gewerbe sogar um 16 Prozent. Diese Entwicklung führte zu einem Rückgang der Investitionen und der Schaffung neuer Arbeitsplätze.

Kritik an der Energiepolitik

Der Chefvolkswirt der Commerzbank, Jörg Krämer, kritisiert die aktuelle Energiepolitik scharf. Seiner Meinung nach hat diese die Energiepreise, insbesondere für Strom, stark erhöht, was Unternehmen zur Abwanderung zwingt. Ein guter Teil der Deindustrialisierung hätte vermieden werden können, wenn die Energiepolitik anders gestaltet worden wäre.

„Viele der Konzerne, die das Land verlassen, sind nicht per se unwirtschaftlich, sondern werden durch die relativ hohen Energiepreise zum Wegzug bewegt“, so Krämer.

Ausblick und Forderungen

Ökonomen wie Marcel Fratzscher und Ulrich Kater fordern eine Wirtschaftspolitik, die ein stabiles Umfeld für den Strukturwandel schafft. Dies könnte durch attraktive Rahmenbedingungen für Gründungen und Investitionen erreicht werden. Fratzscher betont, dass wirtschaftliche Transformation bedeutet, dass manche Unternehmen schließen, damit neue entstehen können. Die zentrale Frage sei, ob durch das Entstehen und Wachsen neuer Unternehmen gute Arbeitsplätze entstehen und Deutschland als Wirtschaftsstandort gestärkt wird.

Die aktuellen Entwicklungen sind besorgniserregend und zeigen, dass dringender Handlungsbedarf besteht, um die industrielle Basis Deutschlands zu erhalten und zu stärken. Nur durch eine kluge und weitsichtige Wirtschaftspolitik kann das stille Sterben der Industrie gestoppt werden.

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