Selenskyjs Stern sinkt: Nur noch 16 Prozent der Ukrainer würden für eine zweite Amtszeit stimmen
Die anfängliche Euphorie um den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj scheint endgültig verflogen zu sein. Nach fast drei Jahren Krieg zeigt eine aktuelle Umfrage des Social Monitoring Centre in Kiew ein dramatisches Stimmungsbild: Lediglich 16 Prozent der befragten Ukrainer würden für eine zweite Amtszeit ihres derzeitigen Staatsoberhauptes stimmen.
Dramatischer Popularitätsverlust in der Heimat
Die Erhebung, die als umfassendste Studie zu Wahlpräferenzen seit Kriegsbeginn 2022 gilt, offenbart noch deutlichere Zahlen: Etwa 60 Prozent der Befragten würden es vorziehen, wenn Selenskyj gar nicht erst zur Wiederwahl anträte. Diese Entwicklung kommt zu einer Zeit, in der die russischen Streitkräfte im Osten des Landes stetige Geländegewinne verzeichnen können.
Kriegsmüdigkeit und innenpolitischer Druck
Der ehemalige Schauspieler und jüngste ukrainische Präsident aller Zeiten steht vor mehreren Herausforderungen. Washington drängt auf eine Absenkung des Einberufungsalters von 25 auf 18 Jahre - eine Maßnahme, die in der ukrainischen Bevölkerung höchst unpopulär wäre. Gleichzeitig schwindet die internationale Unterstützung. Selbst seine September-Reise nach Washington stieß bei den Kongressführern auf wenig Begeisterung.
"Die Aufrechterhaltung der Popularität in diesem Land ist unglaublich schwierig, besonders während eines schwierigen Krieges"
Machterhalt durch Kriegsrecht?
Kritische Beobachter sehen in Selenskyjs politischen Manövern den Versuch, seine Position zu sichern. Die für das Frühjahr geplanten Wahlen wurden abgesagt, das Kriegsrecht wurde auf unbestimmte Zeit verlängert - was reguläre Wahlen faktisch unmöglich macht. Diese Entwicklung wirft Fragen nach der demokratischen Legitimation auf.
Potentieller Nachfolger bereits in Stellung
Interessanterweise liegt in Umfragen bereits ein möglicher Nachfolger vorne: Waleri Saluschnyj, der ehemalige Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte und aktuelle Botschafter in Großbritannien, kommt auf 27 Prozent Zustimmung - deutlich mehr als der amtierende Präsident.
Die aktuelle Entwicklung zeigt einmal mehr, wie schnell sich politische Stimmungen in Krisenzeiten wandeln können. Während Selenskyj zu Kriegsbeginn noch als Held gefeiert wurde, scheint sein politisches Kapital nun weitgehend aufgebraucht zu sein. Die Frage nach der politischen Zukunft der Ukraine bleibt damit weiter ungewiss.
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