Rekordzuwanderung trotz Brexit: Großbritannien kämpft mit massiver Einwanderungswelle
Die Migrationszahlen in Großbritannien erreichen weiterhin Rekordhöhen - trotz gegenteiliger Versprechen der konservativen Regierung nach dem Brexit. Mit einer Nettozuwanderung von 906.000 Personen in den zwölf Monaten bis Mitte 2023 wurde selbst die ursprüngliche Schätzung von 740.000 Menschen deutlich übertroffen. Auch der jüngste Wert von 728.000 Zuwanderern bis Mitte 2024 liegt weit über den historischen Durchschnittswerten.
Das Versagen der Migrationspolitik nach dem Brexit
Der neue Labour-Premier Keir Starmer kritisiert die Entwicklung scharf. Die konservative Partei habe den Brexit für ein "Experiment offener Grenzen" missbraucht. Das 2021 eingeführte Punktesystem für Visa hat die Situation nicht verbessert - im Gegenteil. Während die Zuwanderung in den 2010er-Jahren zwischen 200.000 und 300.000 Personen schwankte, schießen die Zahlen seither durch die Decke.
Dramatische Verschiebung der Einwanderungsströme
Besonders bemerkenswert ist die veränderte Zusammensetzung der Zuwanderer:
- Nur noch 10% der Einwanderer kommen aus der EU
- 86% stammen aus Nicht-EU-Ländern
- Die größten Einwanderergruppen kommen aus:
- Indien (240.000)
- Nigeria (120.000)
- Pakistan (101.000)
- China (78.000)
Wachsende Unzufriedenheit in der Bevölkerung
Die unkontrollierte Zuwanderung entwickelt sich zunehmend zu einem der drängendsten politischen Themen. In Umfragen rangiert die Migrationsfrage regelmäßig auf den ersten Plätzen der größten Sorgen der Briten - gleichauf mit der wirtschaftlichen Entwicklung und der Situation des Gesundheitssystems.
Die ursprünglichen Brexit-Versprechen einer kontrollierten Einwanderung wurden nicht nur nicht eingehalten - die Situation hat sich sogar dramatisch verschlechtert.
Maßnahmen zur Eindämmung
Die Regierung hat bereits erste Gegenmaßnahmen ergriffen:
- Verschärfte Visa-Regeln für Studenten und deren Angehörige
- Einschränkungen für Pflegekräfte bei der Familienzusammenführung
- Erhöhung der Mindestgehaltsgrenze für Arbeitsvisa auf 38.700 Pfund
Erste Anzeichen deuten darauf hin, dass diese Maßnahmen Wirkung zeigen könnten. Die Visa-Anträge im Gesundheits- und Pflegebereich sind um 65 Prozent zurückgegangen, bei Studenten um 19 Prozent. Experten warnen jedoch davor, dass die Zuwanderung trotz dieser Restriktionen kaum unter das Vor-Brexit-Niveau fallen dürfte.
Die aktuelle Entwicklung zeigt deutlich das Scheitern der britischen Migrationspolitik nach dem Brexit. Statt der versprochenen Kontrolle über die eigenen Grenzen hat das Land nun mit einer beispiellosen Einwanderungswelle zu kämpfen, die die gesellschaftliche Stabilität zunehmend gefährdet.
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