Prominente Abwanderung: Medienschaffende verlassen Musks Plattform X
Die Debatte um die Social-Media-Plattform X, ehemals Twitter, erreicht einen neuen Höhepunkt. Eine Gruppe deutscher Medienschaffender und Politiker hat in einem offenen Brief ihren kollektiven Rückzug von der Plattform angekündigt. An der Spitze dieser Bewegung steht die ZDF-Moderatorin Dunja Hayali, die mit über 540.000 Followern zu den reichweitenstärksten deutschen Accounts gehört.
Vorwürfe gegen die Plattform-Führung
In dem gemeinsamen Schreiben werfen die Unterzeichner der Plattform vor, sie sei zu einem Ort geworden, an dem ein freier und fairer Meinungsaustausch nicht mehr möglich sei. Besonders interessant erscheint dabei die Tatsache, dass ausgerechnet jene, die jahrelang die Deutungshoheit auf der Plattform innehatten, nun den Rückzug antreten, seit alternative Stimmen nicht mehr systematisch unterdrückt würden.
Flucht in alternative Netzwerke
Die Gruppe um Hayali, zu der auch die SPD-Politikerin Sawsan Chebli und die Grünen-Politikerin Jamila Schäfer gehören, kündigt einen Wechsel zu alternativen Plattformen wie Bluesky oder Mastodon an. Diese Dienste würden angeblich besser zu ihren "demokratischen und ethischen Werten" passen.
Die wahren Hintergründe der Abwanderung
Seit der Übernahme durch Elon Musk hat sich die Plattform grundlegend gewandelt. Der Tech-Milliardär hatte von Anfang an klargestellt, dass er gegen überzogene Zensur und die vorherrschende Cancel Culture vorgehen wolle.
Bemerkenswert erscheint, dass der Exodus genau zu dem Zeitpunkt erfolgt, an dem die Plattform begonnen hat, einen breiteren Meinungskorridor zuzulassen. Die Initiatoren der Aktion, die Autoren Jan Skudlarek und Max Czollek, werben unter dem Hashtag "eXit" für einen kollektiven Abgang.
Musks Vision von Meinungsfreiheit
Der neue Eigentümer hatte bei der Übernahme im Oktober 2022 eine klare Vision formuliert: Die Plattform solle ein Ort des freien Meinungsaustauschs werden. Diese Entwicklung scheint nun genau jene zu stören, die zuvor von den strengen Moderationsrichtlinien profitierten.
Die aktuelle Entwicklung wirft die Frage auf, ob der wahre Grund für den Exodus möglicherweise weniger in einer vermeintlichen "Toxizität" der Plattform liegt, sondern vielmehr in dem Verlust der bisherigen Deutungshoheit bestimmter Gruppen. Die Zukunft wird zeigen, ob X durch diese Abwanderung an Relevanz verliert oder ob sich neue Stimmen Gehör verschaffen werden.
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