Politische Krise in Südkorea: Hochrangige Beamte verhaftet nach gescheitertem Versuch der Verhängung des Kriegsrechts
Die politische Situation in Südkorea spitzt sich dramatisch zu. Nach dem gescheiterten Versuch von Präsident Yoon Suk Yeol, das Kriegsrecht zu verhängen, erschüttern neue Entwicklungen das ostasiatische Land. Die beiden ranghöchsten Polizeibeamten wurden verhaftet, der ehemalige Verteidigungsminister unternahm einen Selbstmordversuch, und das Präsidialamt wurde durchsucht.
Dramatische Ereignisse erschüttern die südkoreanische Demokratie
Der ehemalige Verteidigungsminister Kim Yong-hyun, der am vergangenen Donnerstag zurückgetreten war, wurde am späten Dienstag verhaftet. Nur wenige Stunden später versuchte er, sich in der Untersuchungshaft das Leben zu nehmen. Der Vorfall ereignete sich kurz nach Mitternacht in einer Toilette des Gefängnisses, konnte jedoch durch das Wachpersonal verhindert werden.
Schwerwiegende Vorwürfe gegen hochrangige Beamte
Die Anklagepunkte gegen Kim wiegen schwer: Ihm wird "Beteiligung an einem Aufstand" und "Amtsmissbrauch zur Behinderung der Ausübung von Rechten" vorgeworfen. Bei einer Verurteilung wegen Aufruhr droht ihm im schlimmsten Fall sogar die Todesstrafe durch Erhängen.
"Die gesamte Verantwortung für diese Situation liegt allein bei mir. Meine Untergebenen haben lediglich treu die ihnen erteilten Befehle und Aufträge befolgt. Ich bitte um Nachsicht für sie", erklärte Kim in einer Stellungnahme.
Präsidialamt unter Druck
Die Ermittlungen haben inzwischen auch das Präsidialamt erreicht. Am Mittwoch durchsuchten Polizeibeamte die Büroräume, um Beweise im Zusammenhang mit dem versuchten Kriegsrecht zu sichern. Präsident Yoon wurde zudem mit einem Ausreiseverbot belegt - eine Maßnahme, die von Polizei, Staatsanwaltschaft und der Anti-Korruptionsbehörde beantragt wurde.
Drohende Amtsenthebung
Für das kommende Wochenende ist eine erneute Abstimmung über die Amtsenthebung Yoons geplant. Anders als beim ersten Versuch scheinen die Erfolgsaussichten diesmal deutlich größer zu sein, da auch Mitglieder seiner eigenen Partei (PPP) ihre Unterstützung signalisiert haben. Für eine erfolgreiche Amtsenthebung ist eine Zweidrittelmehrheit in der 300 Mitglieder zählenden Nationalversammlung erforderlich.
Diese dramatischen Entwicklungen zeigen einmal mehr, wie fragil demokratische Strukturen sein können und wie wichtig es ist, verfassungsrechtliche Grenzen zu respektieren. Die Ereignisse in Südkorea sollten auch für westliche Demokratien als mahnendes Beispiel dienen, dass die Einhaltung demokratischer Grundprinzipien keine Selbstverständlichkeit ist.
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