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14.09.2025
09:35 Uhr

Polen fordert 1,3 Billionen Euro: Merz empfängt Nawrocki zu brisantem Antrittsbesuch

Wenn der neue polnische Präsident Karol Nawrocki am kommenden Dienstag erstmals deutschen Boden betritt, dürfte die Atmosphäre im Kanzleramt eisiger sein als die deutsch-polnischen Beziehungen ohnehin schon sind. Der Historiker, der im Frühjahr überraschend gegen den Pro-Europäer Rafal Trzaskowski gewann, bringt eine Rechnung mit nach Berlin, die es in sich hat: 1,3 Billionen Euro – so viel soll Deutschland nach polnischer Lesart für die Verbrechen des Zweiten Weltkriegs zahlen.

Russische Provokationen überschatten den Besuch

Doch bevor Nawrocki seine historischen Forderungen auf den Tisch legen kann, zwingen aktuelle Ereignisse beide Seiten zum Handeln. In der Nacht zum Mittwoch drangen mindestens 19 russische Drohnen tief in den polnischen Luftraum ein – ein Vorfall, der in Warschau alle Alarmglocken schrillen ließ. Regierungssprecher Stefan Kornelius bestätigte, dass diese "aktuellen Entwicklungen" selbstverständlich Thema der Gespräche zwischen Nawrocki und Bundeskanzler Friedrich Merz sein würden.

Die Bundesregierung reagierte prompt: Die Beteiligung der Bundeswehr an der Mission zum Schutz des polnischen Luftraums wurde um drei Monate verlängert, zwei zusätzliche Eurofighter-Kampfjets an die NATO-Ostflanke verlegt. Ein Signal der Solidarität, das jedoch die grundsätzlichen Differenzen zwischen beiden Ländern kaum überdecken kann.

Der ewige Streit um Reparationen

Am 1. September, dem Jahrestag des deutschen Überfalls auf Polen, hatte Nawrocki unmissverständlich "Gerechtigkeit, Wahrheit und klare Beziehungen" zu Deutschland gefordert – und fügte hinzu: Polen brauche "Reparationen des deutschen Staats". Eine Forderung, die in Berlin auf taube Ohren stößt.

Die Position der Bundesregierung bleibt seit Jahrzehnten unverändert: Polen habe bereits 1953 auf Reparationszahlungen verzichtet. Dass dies unter sowjetischem Druck geschah, als Polen noch kommunistisch regiert wurde, spielt für die deutsche Seite keine Rolle. "Die Position der Bundesregierung in dieser Frage ist unverändert", stellte Kornelius vor Nawrockis Besuch klar.

Sechs Millionen Opfer – und eine offene Rechnung?

Die Zahlen sprechen eine grausame Sprache: Sechs Millionen Polen, darunter drei Millionen Juden, fielen den deutschen Besatzern zum Opfer. Die damalige PiS-Regierung bezifferte 2022 den Gegenwert der polnischen Verluste auf die astronomische Summe von 1,3 Billionen Euro. Eine Summe, die das deutsche Bruttoinlandsprodukt eines Dritteljahres verschlingen würde.

"Für Deutschland sind die Themen von Erinnerung und Aufarbeitung nicht abgeschlossen", räumte Regierungssprecher Kornelius ein. Doch Reparationen? Die schulde Deutschland Polen aus Sicht der Bundesregierung nicht mehr.

Warschau ist gespalten

Interessanterweise vertritt Nawrocki in dieser Frage eine härtere Linie als seine eigene Regierung. Außenminister Radoslaw Sikorski hält die Forderungen zwar für legitim, plädiert aber für einen pragmatischeren Ansatz: Statt auf Reparationen zu pochen, solle Polen Deutschland aus seiner historischen Verantwortung heraus zu einem stärkeren militärischen Engagement für die Verteidigung Polens bewegen.

Diese Position scheint angesichts der russischen Bedrohung durchaus Früchte zu tragen. Die schnelle deutsche Reaktion auf die Drohnenvorfälle zeigt, dass Berlin sehr wohl bereit ist, Polen militärisch beizustehen – solange keine Billionen-Rechnungen präsentiert werden.

Ein Präsident auf Konfrontationskurs

Im Wahlkampf hatte Nawrocki Deutschland vorgeworfen, auf Polen herabzuschauen und sogar gezielt Migranten in das Land zu schicken. Rhetorische Entgleisungen, die das Klima zwischen beiden Nachbarn vergiftet haben. Nun muss er als Präsident beweisen, ob er über seinen Schatten springen und konstruktive Gespräche führen kann.

Die Ausgangslage könnte kaum komplizierter sein: Ein polnischer Präsident, der auf historischen Forderungen beharrt, trifft auf eine deutsche Regierung, die diese kategorisch ablehnt. Gleichzeitig zwingt die russische Bedrohung beide Seiten zur Zusammenarbeit. Ein diplomatischer Drahtseilakt, bei dem Nawrocki zeigen muss, ob er die Balance zwischen berechtigten historischen Ansprüchen und realpolitischen Notwendigkeiten finden kann.

Eines ist sicher: Die deutsch-polnischen Beziehungen bleiben ein Minenfeld, auf dem jeder Schritt wohlüberlegt sein will. Nawrockis Antrittsbesuch wird zeigen, ob er als Brückenbauer oder als Brandstifter in die Geschichte eingehen wird.

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