
Milliardenskandal Wirecard: Zivilprozess startet mit historischem Ausmaß
Ein beispielloser Prozess in der deutschen Wirtschaftsgeschichte steht bevor: Am 22. November 2024 beginnt vor dem Bayerischen Obersten Landesgericht die Verhandlung der Musterklage im Wirecard-Skandal. Die schiere Dimension des Verfahrens sprengt dabei alle bisherigen Maßstäbe - allein die Schadenersatzforderungen belaufen sich auf mehr als 15 Milliarden Euro.
Wirtschaftsprüfer EY im Zentrum der Aufmerksamkeit
Obwohl der ehemalige Wirecard-Chef Markus Braun formal an erster Stelle der Beklagten steht, richtet sich der Fokus der Kläger vor allem auf die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY. Diese hatte über Jahre hinweg die mutmaßlich gefälschten Bilanzen des ehemaligen DAX-Konzerns testiert. Das Vermögen des einstigen Milliardärs Braun bestand hauptsächlich aus wertlos gewordenen Wirecard-Aktien, weshalb von ihm kaum Entschädigung zu erwarten wäre.
Erschreckende Dimensionen des Verfahrens
- 8.500 anhängige Schadenersatzklagen mit Forderungen von 750 Millionen Euro
- 19.000 weitere Aktionäre haben Ansprüche angemeldet
- Gesamtforderungen übersteigen 15 Milliarden Euro
- Mehrere Millionen Seiten Prozessakten
Kritik an deutscher Justiz wird laut
Die schleppende Aufarbeitung des Falls wirft ein bezeichnendes Licht auf den Zustand der deutschen Justiz. Die Aktionärsgemeinschaft SdK kritisiert massiv die lange Verfahrensdauer - allein bis zur ersten mündlichen Verhandlung vergingen viereinhalb Jahre. Experten bemängeln die mangelhafte Digitalisierung und Personalausstattung der Gerichte.
"Das ist das größte Zivilverfahren in der Geschichte der Bundesrepublik", betont SdK-Vorstand Marc Liebscher und kritisiert die aus seiner Sicht unzureichende Ausstattung des Gerichts.
Hoffnung auf schnellere Aufarbeitung als beim Telekom-Skandal
Der Musterkläger-Anwalt Peter Mattil zeigt sich dennoch optimistisch und rechnet mit einem Urteil in der ersten Instanz innerhalb von drei Jahren. Damit würde das Verfahren deutlich schneller abgeschlossen als der berüchtigte Telekom-Prozess, der sich über zwanzig Jahre hinzog.
Der Fall Wirecard offenbart einmal mehr die dramatischen Schwächen im deutschen Kontroll- und Rechtssystem. Während tausende Kleinanleger um ihr Erspartes bangen, zeigt sich die deutsche Justiz nur bedingt in der Lage, solch komplexe Wirtschaftsverfahren zeitnah aufzuarbeiten. Eine Reform des Rechtssystems erscheint dringend geboten.
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