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Krise im Immobilienimperium: Signa-Gesellschaften beantragen Insolvenz
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Das einst strahlende Firmengeflecht um den österreichischen Investor René Benko zeigt tiefe Risse. Mit der Ankündigung der Insolvenz zweier zentraler Gesellschaften des Signa-Imperiums, der Signa Prime Selection AG und der Signa Development Selection AG, offenbart sich eine dramatische Zuspitzung der finanziellen Lage des Unternehmens. Der Schritt zur Beantragung eines Sanierungsverfahrens in Eigenverwaltung beim Handelsgericht Wien markiert einen Wendepunkt für das Immobilien- und Handelskonglomerat.
Deutsche Landesbanken unter den Gläubigern
Die Schieflage der Signa Holding könnte weitreichende Konsequenzen haben, insbesondere für deutsche Landesbanken, die als Gläubiger fungieren. Die Frage nach dem Risiko für das deutsche Bankensystem steht im Raum, während die Signa-Gruppe nach einer geordneten Fortführung des operativen Geschäftsbetriebs und einer nachhaltigen Restrukturierung strebt.
Operative Fortführung und Restrukturierung angestrebt
Die Bemühungen um eine außergerichtliche Restrukturierung scheiterten an der erforderlichen Liquidität. Nun soll unter der Leitung von Erhard Grossnigg, Sprecher des Vorstandes der Signa Prime Selection AG, eine langfristige Lösung gefunden werden. Trotz des hervorragenden Portfolios und vielversprechender Entwicklungsperspektiven in Toplagen der deutschsprachigen Metropolen, steht das Unternehmen vor enormen Herausforderungen.
Prominente Immobilien und hohe Schuldenlast
Die Signa Prime Selection AG verwaltet Geschäftsimmobilien in erstklassigen Lagen, darunter so bekannte Objekte wie der Elbtower in Hamburg und das KaDeWe in Berlin. Doch trotz eines Immobilienwertes von über 20 Milliarden Euro ist das Unternehmen mit Verbindlichkeiten von fast 11 Milliarden Euro belastet. Ein Verlust von einer Milliarde Euro im Vorjahr und die Ausschüttung von Prämien in Millionenhöhe an die Vorstände werfen Fragen nach der Verantwortlichkeit und Zukunftsfähigkeit des Unternehmens auf.
Die Folgen der Insolvenz für Bauprojekte und den Einzelhandel
Die Insolvenz wirft auch ein Schlaglicht auf die Bauprojekte und Sanierungsversuche der Signa-Gruppe. Die Signa Development Selection AG, spezialisiert auf städtebauliche Projekte im Wohn- und Gewerbesegment, schloss das Vorjahr ebenfalls mit einem erheblichen Verlust ab. Die gesamte Immobilienbranche steht unter dem Druck von steigenden Baukosten, Energiepreisen und Zinsen, während der stationäre Einzelhandel wirtschaftlichem Druck ausgesetzt ist.
Verkauf renommierter Warenhäuser möglich
Die Insolvenz der Online-Sportartikelsparte und die Zahlungsunfähigkeit weiterer Signa-Gesellschaften, wie die Signa Retail Selection AG, lassen die Zukunft der Warenhausgruppe Galeria Karstadt Kaufhof ungewiss erscheinen. Der mögliche Verkauf dieser deutschen Handelsikone könnte eine Ära beenden und zeigt die Fragilität traditioneller Einzelhandelsstrukturen im Angesicht digitaler Transformation.
Die Entwicklungen rund um Signa sind ein deutliches Zeichen für die Notwendigkeit einer Rückbesinnung auf solide Wirtschaftspraktiken und traditionelle Werte im Geschäftsleben. Die aktuelle Situation erfordert eine kritische Auseinandersetzung mit der Verantwortung von Unternehmensführungen und die Rolle von Investoren in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit.
Quelle: Oliver Soos, ARD Wien, tagesschau, 28.12.2023 12:33 Uhr
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