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25.07.2024
10:35 Uhr

Konfliktherd Syrien: Putin empfängt Assad in Moskau

Konfliktherd Syrien: Putin empfängt Assad in Moskau

Der russische Präsident Wladimir Putin hat den syrischen Staatschef Baschar al-Assad zu Gesprächen in Moskau empfangen. Das Treffen, das am 24. Juli 2024 stattfand, wurde vom russischen Fernsehen am folgenden Tag ausgestrahlt. Im Mittelpunkt der Gespräche standen die Eskalation im Nahen Osten und die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Russland und Syrien.

Russlands Unterstützung für Assad

Seit 2015 ist Russland ein wichtiger Verbündeter Assads und unterstützt dessen Truppen im syrischen Bürgerkrieg. Moskau liefert Luftunterstützung und Waffen und unterhält seit 2017 einen Marinestützpunkt in Tartus am Mittelmeer. Dieser Stützpunkt, der einzige Russlands außerhalb des Gebietes der ehemaligen Sowjetunion, wurde seither modernisiert und kann nun bis zu elf Kriegsschiffe, darunter auch Schiffe mit Atomantrieb, aufnehmen.

Russland hatte 2022 angekündigt, 500 Millionen US-Dollar in den syrischen Hafen zu investieren, um unter anderem ein Getreideterminal zu errichten. Diese Investitionen zeigen die strategische Bedeutung, die Russland Syrien beimisst.

Der anhaltende Konflikt in Syrien

Der Krieg in Syrien ist ein komplexer, vielschichtiger Konflikt, der 2011 im Rahmen der Aufstände des Arabischen Frühlings begann. Ursprünglich begannen die Proteste gegen die autoritäre Herrschaft von Präsident Bashar al-Assad. Der unmittelbare Auslöser war die Verhaftung und Folterung einer Gruppe von Jugendlichen in der Stadt Daraa, die regimefeindliche Graffiti geschrieben hatten. Später eskalierten die Proteste zu einem Bürgerkrieg zwischen der syrischen Regierung und verschiedenen Oppositionsgruppen.

Durch den Aufstieg von Terrororganisationen wie ISIS wurden die Auseinandersetzungen weiter verschärft. In dem Konflikt wurden bislang mehr als 500.000 Menschen getötet und Millionen Syrer vertrieben.

Mögliche Vermittlerrolle Russlands

Moskau könnte eine Vermittlerrolle zwischen Syrien und der Türkei einnehmen. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hatte kürzlich ein gemeinsames Treffen mit Putin und Assad vorgeschlagen, um eine Normalisierung der angespannten Beziehungen zwischen der Türkei und Syrien zu erreichen.

Seit 2016 hatte die Türkei mehrere Bodenoffensiven gegen kurdische Milizen und Dschihadisten im Norden Syriens gestartet. Erdoğan kündigte Mitte Juli ein Ende des Einsatzes an. Die Türkei verurteilte anfangs die syrische Regierung und unterstützte die Oppositionsgruppen. Zudem führte die Türkei militärische Operationen in Nordsyrien durch, die vorwiegend darauf abzielten, eine „sichere Zone“ entlang ihrer Grenze zu schaffen und kurdische Gruppen zu bekämpfen, die sie als Terroristen betrachtet (YPG/PKK).

Eine „feindliche Freundschaft“

Obwohl die Türkei und Russland in dem Konflikt unterschiedliche Seiten unterstützen, haben sie es geschafft, eine komplexe Beziehung aufrechtzuerhalten, die sowohl von Kooperation als auch von Konflikten geprägt ist. Zum einen nehmen sie gemeinsam am Astana-Friedensprozess teil und koordinieren ihre Politik in bestimmten Fragen. Zum anderen sind sie uneins über den Status der kurdischen Gruppen in Syrien und die zukünftige politische Struktur Syriens.

Der Abschuss eines russischen Jets durch die Türkei im Jahr 2015 hat die Beziehungen auf eine harte Probe gestellt. Dennoch schaffen es beide Länder, in einigen Fragen zu kooperieren, während sie sich in anderen widersprechen. Laut einem Artikel im Fachjournal „Security and Defence Quarterly“ der polnischen War Studies University haben Russland und die Türkei eine Art „feindliche Freundschaft“ entwickelt, in der sie ihre gegensätzlichen Interessen durch pragmatische Zusammenarbeit ausgleichen, wenn es nötig ist.

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