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28.02.2024
18:40 Uhr

Innovationsstau im Mittelstand – Wirtschaftliche Zukunft Deutschlands in Gefahr

Innovationsstau im Mittelstand – Wirtschaftliche Zukunft Deutschlands in Gefahr
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Die deutsche Wirtschaft sieht sich einem gravierenden Problem gegenübergestellt: Einem aktuellen Bericht der KfW zufolge stagnieren die Innovationsbemühungen kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU), was mittel- bis langfristig das Wirtschaftswachstum bremst. Diese Entwicklung ist nicht nur alarmierend, sondern könnte auch die internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft gefährden.

Stagnation trotz konjunktureller Erholung

In den letzten drei Jahren haben lediglich vier von zehn KMU mindestens eine Innovation hervorgebracht. Mit einer Innovatorenquote von 40% und stagnierenden Innovationsausgaben von 34 Milliarden Euro – inflationsbereinigt sogar ein Rückgang – konnte der Mittelstand nicht von der konjunkturellen Erholung nach der Corona-Pandemie profitieren. Die Investitionen in Sachanlagen hingegen sind gestiegen und belaufen sich auf das Siebenfache der Innovationsinvestitionen.

Fachkräftemangel als Innovationsbremse

Ein entscheidender Faktor, der die Innovationskraft der KMU hemmt, ist der Mangel an qualifizierten Fachkräften. Der demografische Wandel und die daraus resultierenden Stellenbesetzungsprobleme erschweren es den Unternehmen zunehmend, ihre Innovationsprojekte voranzutreiben. Aktuell rechnet jedes zweite innovative mittelständische Unternehmen mit Schwierigkeiten bei der Personalrekrutierung – eine Steigerung um 17 Prozentpunkte im Vergleich zu vor zehn Jahren.

Größenvorteile bei Innovationen

Die Studie zeigt auch, dass größere Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitern mit einer Innovationsquote von 71 Prozent deutlich aktiver sind als Kleinunternehmen mit weniger als fünf Beschäftigten, wo der Anteil nur bei 36 Prozent liegt. Dieser Größeneffekt ist insbesondere auf den hohen Fixkostenanteil bei Innovationen zurückzuführen, der kleinere Unternehmen überproportional belastet.

Wirtschaftspolitische Herausforderungen

Die Wirtschaftspolitik ist nun gefordert, Innovationen sowohl in der Spitze als auch in der Breite zu fördern. Die Chefvolkswirtin der KfW, Dr. Fritzi Köhler-Geib, betont die Notwendigkeit, die Innovationskompetenz auszubauen und den Fachkräftemangel zu lindern. Hierzu zählt auch die Mobilisierung von mehr Erwerbspersonen und die Verbesserung spezifischer Fähigkeiten durch Bildungsmaßnahmen.

Zukunftstechnologien – eine Chance für KMU

Digitale Technologien wie Künstliche Intelligenz könnten dabei helfen, die Arbeitsproduktivität zu steigern und mehr Raum für kreative Prozesse zu schaffen. Doch aktuell nutzen nur drei Prozent der deutschen Unternehmen KI intensiv im Arbeitsalltag, und für mehr als die Hälfte spielt KI auch zukünftig keine Rolle.

Die Bedeutung des Mittelstands für Deutschland

Kleine und mittlere Unternehmen sind das Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Eine stagnierende Innovationstätigkeit im Mittelstand könnte daher langfristig zu einer Schwächung der gesamten Volkswirtschaft führen. Angesichts der aktuellen konjunkturellen Herausforderungen und der schwierigen Auftragslage im Mittelstand ist es umso wichtiger, dass die Politik handelt und die Rahmenbedingungen für Innovationen verbessert.

Es ist an der Zeit, dass die Bundesregierung ihre Prioritäten überdenkt und sich verstärkt den realen wirtschaftlichen Herausforderungen stellt. Anstatt sich auf ideologische Projekte und die Förderung von Nischenbewegungen zu konzentrieren, sollte der Fokus auf der Stärkung der traditionellen Wirtschaftssektoren und der Förderung von Technologie und Innovation liegen – für eine starke und zukunftsfähige deutsche Wirtschaft.

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