Goldpreis unter Feuer: Darauf kommt es nun an!
Der Goldpreis hat eine turbulente Woche hinter sich. Nach einem deutlichen Kurssturz zu Wochenbeginn konnte sich der Preis für das edle Metall jedoch wieder erholen. Doch was genau geschah am US-Terminmarkt, und wie sind die weiteren Aussichten für Gold?
Gold nach Kurssturz erholt
Am vergangenen Montag brach der Goldpreis drastisch ein. Bereits am Freitag zuvor führte die Bekanntgabe der US-Arbeitsmarktdaten zu Kursverlusten. Der sogenannte "Japan-Schock" am Montag sorgte dann dafür, dass nahezu alle handelbaren Werte an der Börse verkauft wurden. In den darauffolgenden Tagen beruhigten sich die Märkte wieder, und Gold konnte als defensive Anlageform wieder an Ansehen gewinnen.
CoT-Daten und Open Interest
Ein Blick auf die aktuellen CoT-Daten (Commitment of Traders) zeigt, dass die Netto-Short-Position der „Commercials“ in der dritten Woche in Folge sank – zuletzt um 1,4 Prozent auf 269.0345 Kontrakte. Auf der anderen Seite reduzierte sich die Netto-Long-Position der „Großen Spekulanten“ um 3 Prozent auf 238.749 Kontrakte. Besonders bemerkenswert ist, dass die Long-Positionierung des „Managed Money“ (Hedgefonds, Investmentgesellschaften) nur um 1 Prozent auf 150.786 Kontrakte sank.
Der Open Interest, also die Summe aller offenen Gold-Kontrakte an der COMEX, sank am vergangenen Dienstag um knapp 6 Prozent auf 480.645 Kontrakte. Bis zum Handelsschluss am Freitag stieg diese Zahl leicht um 0,8 Prozent auf 484.720 Kontrakte. Im Vergleich zur Vorwoche reduzierte sich der Open Interest um 4,6 Prozent.
Gold-Optionen und Lagerbestände
Im Gold-Optionshandel stieg der Open Interest um 6 Prozent gegenüber der Vorwoche auf 1.107.189 Optionen. Die Put/Call-Ratio blieb unverändert bei 0,525, was weiterhin auf einen großen Optimismus im Gold-Optionshandel hinweist.
Unterdessen nahmen die Goldbestände in den COMEX-Tresoren ab, zuletzt um 140.000 Unzen auf 17,72 Millionen Unzen. Die zur sofortigen Auslieferung an Kunden verfügbaren Bestände der Kategorie „eligible“ stiegen jedoch um 120.000 Unzen auf 9,77 Millionen Unzen.
Gold in China und globale Perspektiven
Betrachtet man die Preisentwicklung in China, so notierte der Goldpreis an der Shanghai Gold Exchange am Donnerstagnachmittag mit 554,81 Yuan pro Gramm, was umgerechnet 77,88 US-Dollar oder 2.422 US-Dollar pro Unze entspricht. Gleichzeitig kostete die Feinunze Gold am europäischen Spotmarkt 2.396 US-Dollar. Das bedeutet, dass Gold in China nur noch mit einem Aufschlag von rund 26 Dollar auf den internationalen Kurs gehandelt wurde.
Worauf es nun ankommt
Der Rückgang des Open Interest im Vorwochenvergleich bei unverändertem Goldpreis spricht eher für eine kurzfristig nachlassende Marktschwäche. Die jüngsten Rücksetzer haben offensichtlich keine neuen Short-Seller in den Futures-Handel gelockt. Aus fundamentaler Sicht richten Investoren und Analysten nun ihr Augenmerk auf die weiteren Konjunktursignale. Schlechte Wirtschaftsnachrichten könnten erneut zu steigenden Kursen führen, da sie die Chancen auf baldige Zinssenkungen in den USA erhöhen.
Aus technischer Sicht gilt weiterhin: Solange sich der Goldpreis auf Basis der US-Futures über 2.300 US-Dollar beziehungsweise 2.150 Euro hält, ist kein stärkerer Abverkauf zu erwarten.
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