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06.12.2024
08:58 Uhr

Globaler Agrarhändler Cargill kündigt massiven Stellenabbau an - Agrarkrise verschärft sich

Globaler Agrarhändler Cargill kündigt massiven Stellenabbau an - Agrarkrise verschärft sich

In einer überraschenden Entwicklung, die die angespannte Situation in der globalen Agrarindustrie widerspiegelt, hat der weltgrößte Agrarhändler Cargill einen drastischen Personalabbau angekündigt. Das Privatunternehmen aus Minnesota plane, etwa 8.000 Arbeitsplätze zu streichen, was etwa 5 Prozent der weltweiten Belegschaft entspreche.

Dramatischer Gewinneinbruch zwingt zu harten Maßnahmen

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Der Gewinn des Handelsriesen sei im vergangenen Geschäftsjahr auf 2,48 Milliarden US-Dollar eingebrochen - der niedrigste Stand seit 2015/16. Besonders alarmierend erscheint der Vergleich zum Rekordjahr 2021/22, als noch ein Nettogewinn von etwa 6,7 Milliarden US-Dollar erwirtschaftet wurde.

Globale Marktverwerfungen als Hauptursache

Die Gründe für diese dramatische Entwicklung sind vielschichtig. Nach den extremen Preissteigerungen während der Corona-Pandemie und des Ukraine-Krieges erleben die Agrarmärkte nun einen massiven Preisverfall. Der Lebensmittelpreisindex der UN-Ernährungsorganisation zeigt einen Rückgang der durchschnittlichen internationalen Lebensmittelpreise um 20,5 Prozent gegenüber dem Höchststand im März 2022.

Dramatische Umsatzeinbußen

Der Jahresumsatz des Unternehmens sei von 177 Milliarden auf 160 Milliarden US-Dollar gesunken. Trotz dieser erheblichen Einbußen halte Cargill weiterhin seine Position als größtes Privatunternehmen der USA - ein Titel, den das Unternehmen bereits zum 37. Mal seit Beginn der Forbes-Rangliste 1985 innehat.

Die aktuelle Entwicklung zeigt deutlich die Fragilität unseres globalisierten Agrarsystems. Die überbordende Regulierungswut und verfehlte Agrarpolitik der vergangenen Jahre rächen sich nun bitter.

Keine Besserung in Sicht

Besonders besorgniserregend erscheint, dass Branchenexperten keine schnelle Erholung der Situation erwarten. Im Rindfleischsektor, einem wichtigen Geschäftsbereich von Cargill, zeichne sich bislang keine Entspannung ab. Auch Konkurrent Tyson Foods bestätige, dass Farmer und Tierhalter derzeit keine Anzeichen zeigten, ihre Herden wieder aufzubauen.

Weitreichende Folgen für die Branche

  • Massive Arbeitsplatzverluste in der Agrarindustrie
  • Gefährdung der Versorgungssicherheit
  • Steigende Abhängigkeit von wenigen Großkonzernen
  • Zunehmende Marktkonzentration im Agrarhandel

Diese Entwicklung verdeutlicht einmal mehr die dramatischen Folgen einer verfehlten Agrarpolitik, die mittelständische Strukturen systematisch schwächt und die Abhängigkeit von internationalen Großkonzernen weiter verstärkt. Eine Rückbesinnung auf regionale Wirtschaftskreisläufe und eine Stärkung der heimischen Landwirtschaft erscheinen dringender denn je.

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