
Friedensgespräche ohne Hoffnung: Dritte Runde der Ukraine-Verhandlungen in der Türkei
Während die Welt gespannt auf mögliche Fortschritte hofft, dämpfen beide Seiten bereits im Vorfeld jegliche Erwartungen. Die für Mittwoch angesetzten bilateralen Friedensgespräche zwischen Russland und der Ukraine in der Türkei dürften nach Einschätzung beider Konfliktparteien erneut ohne greifbare Ergebnisse bleiben. Diese ernüchternde Prognose kommt zu einem Zeitpunkt, an dem der Zermürbungskrieg mit nächtlichen Drohnen- und Raketenangriffen eine neue Intensität erreicht hat.
Moskaus klare Ansage: Keine Wunder erwarten
Kreml-Sprecher Dmitri Peskow ließ keinen Zweifel an der russischen Position aufkommen. "Wir sehen keinen Grund, irgendeine Art von Durchbruch zu erwarten", erklärte er am Dienstag vor Journalisten. Eine solche Entwicklung sei "unter den gegenwärtigen Umständen kaum möglich". Diese Worte klingen wie eine vorweggenommene Kapitulation vor den eigenen Verhandlungsbemühungen – oder wie eine geschickte Strategie, um die Erwartungshaltung bewusst niedrig zu halten.
Die Tatsache, dass Russland noch nicht einmal bekanntgegeben hat, wer die russische Delegation anführen wird, spricht Bände. Bei der letzten Gesprächsrunde hatte Wladimir Medinski, ein konservativer Historiker und Vorsitzender des russischen Schriftstellerverbandes, die Verhandlungen geleitet. Die Ukraine hatte ihn prompt als Verhandlungspartner ohne echte Entscheidungsbefugnis abgetan – ein Vorwurf, der in westlichen Medien bereitwillig aufgegriffen wurde.
Die brutale Realität des Kriegsalltags
Während Diplomaten über mögliche Gesprächsthemen sinnieren, sprechen die Waffen eine deutliche Sprache. Allein in der Nacht vor der Ankündigung der neuen Verhandlungsrunde trafen russische ballistische Raketen Kiew, wobei ein Kind getötet und mehr als 20 Menschen verletzt wurden. In der Stadt Sumy schlugen zwei russische Gleitbomben ein, verletzten mindestens 13 Menschen, darunter einen sechsjährigen Jungen, und beschädigten fünf Wohngebäude, zwei Privathäuser und ein Einkaufszentrum.
"Es gibt noch viel Arbeit zu leisten, bevor wir über die Möglichkeit von Treffen auf höchster Ebene sprechen können"
Diese Worte Peskows zur Frage eines möglichen Treffens zwischen Selenskyj und Putin zeigen, wie weit beide Seiten von einer echten Annäherung entfernt sind. Die bisherigen zwei Gesprächsrunden hatten lediglich zu Gefangenenaustauschen und der Rückführung gefallener Soldaten geführt – humanitäre Gesten, die zwar wichtig sind, aber am Kern des Konflikts nichts ändern.
Trumps zwiespältige Signale aus Washington
Interessant ist in diesem Zusammenhang die Rolle der USA unter Präsident Trump. Während er neue Waffenlieferungen an die Ukraine genehmigt hat, betont Washington, dass es sich dabei ausschließlich um defensive Systeme handle. Die von Selenskyj geforderten weitreichenden Offensivwaffen bleiben weiterhin tabu. Trump selbst bezeichnete Berichte über mögliche Waffenlieferungen, die "Moskau erreichen können", als Fake News – ein Signal, das in Moskau sicherlich aufmerksam registriert wurde.
Diese zurückhaltende Position der Trump-Administration könnte durchaus als Versuch gewertet werden, die eigene Verhandlungsposition für mögliche direkte Gespräche mit Russland zu stärken. Schließlich hatte Trump im Wahlkampf versprochen, den Konflikt schnell zu beenden – ein Versprechen, dessen Einlösung bisher auf sich warten lässt.
Die Türkei als neutraler Vermittler?
Dass die Gespräche erneut in der Türkei stattfinden, ist kein Zufall. Ankara hat sich geschickt als einer der wenigen verbliebenen Vermittler positioniert, der noch mit beiden Seiten im Dialog steht. Präsident Erdoğan pflegt sowohl zu Putin als auch zur ukrainischen Führung Kontakte und nutzt diese Position, um die Türkei als unverzichtbaren regionalen Akteur zu etablieren.
Doch selbst die geschickteste Diplomatie kann fundamentale Interessengegensätze nicht überwinden. Russland beharrt auf seinen territorialen Gewinnen und fordert eine "Entmilitarisierung" der Ukraine. Die Ukraine wiederum besteht auf der Wiederherstellung ihrer territorialen Integrität und westlichen Sicherheitsgarantien. Zwischen diesen Maximalforderungen gibt es derzeit keinen erkennbaren Kompromissraum.
Ein Krieg ohne absehbares Ende
Die dritte Verhandlungsrunde wird aller Voraussicht nach das bestätigen, was Beobachter längst befürchten: Dieser Konflikt ist zu einem zermürbenden Stellungskrieg geworden, in dem keine Seite bereit ist, substantielle Zugeständnisse zu machen. Während die Diplomaten in klimatisierten Konferenzräumen tagen, zahlt die Zivilbevölkerung den Preis für das Scheitern der Politik.
Die nächtlichen Angriffe, die zerstörten Wohnhäuser, die verletzten Kinder – all das zeigt die grausame Realität eines Krieges, der längst zu einem Albtraum für Millionen von Menschen geworden ist. Und solange beide Seiten glauben, ihre Ziele militärisch durchsetzen zu können, werden auch die besten diplomatischen Bemühungen ins Leere laufen.
Am Ende bleibt die bittere Erkenntnis: Die Waffen sprechen lauter als die Diplomaten. Und solange das so bleibt, werden auch weitere Gesprächsrunden nicht mehr sein als symbolische Gesten in einem Krieg, der längst seine eigene grausame Logik entwickelt hat.
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