Frankreichs Wirtschaft in der Krise: Moody's senkt überraschend die Kreditwürdigkeit
In einer überraschenden Entscheidung hat die Ratingagentur Moody's die Kreditwürdigkeit Frankreichs herabgestuft. Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Eurozone wurde von "Aa2" auf "Aa3" zurückgestuft - drei Stufen unter der Bestnote. Der Ausblick wurde als "stabil" eingestuft.
Politisches Chaos führt zu wirtschaftlicher Instabilität
Die Herabstufung erfolgte vor dem Hintergrund zunehmender politischer Turbulenzen in Frankreich. Nachdem Marine Le Pen die Regierung Barnier in einem Streit über Defizitreduzierung zu Fall gebracht hatte, sah sich Moody's gezwungen zu handeln. Die politische Instabilität spiegelt sich nun auch in der Bewertung der Kreditwürdigkeit wider.
Dramatische Verschlechterung der öffentlichen Finanzen
Die Ratingagentur begründet ihre Entscheidung mit der substanziellen Schwächung der öffentlichen Finanzen in den kommenden Jahren. Nach Einschätzung von Moody's bestehe eine sehr geringe Wahrscheinlichkeit, dass die nächste Regierung das Haushaltsdefizit nachhaltig reduzieren könne.
Die Prognosen deuten darauf hin, dass Frankreichs öffentliche Finanzen in den nächsten drei Jahren deutlich schwächer ausfallen werden als im Oktober 2024 angenommen.
Gescheiterter Sparkurs verschärft die Situation
Der ehemalige Premierminister Barnier hatte noch versucht, das Haushaltsdefizit durch ein 60-Milliarden-Euro-Sparpaket von 6,1% auf 5% des BIP zu senken. Dieser Plan scheiterte am Widerstand der Parlamentarier, was zum Sturz der Regierung führte. Der neue Premierminister François Bayrou steht nun vor der gewaltigen Herausforderung, die Staatsfinanzen zu stabilisieren.
Alarmierende Signale für die Finanzmärkte
Die politische Krise hat bereits deutliche Spuren an den Finanzmärkten hinterlassen:
- Die Risikoprämien für französische Staatsanleihen erreichten ein 12-Jahres-Hoch
- Die Renditen französischer Anleihen übersteigen mittlerweile sogar die griechischer Staatsanleihen
- Das Geschäftsvertrauen ist stark eingebrochen
Besonders besorgniserregend ist die Tatsache, dass Frankreich, das während der europäischen Staatsschuldenkrise noch zu den Rettern Griechenlands gehörte, nun selbst als risikoreicher eingestuft wird als der ehemalige Krisenstaat. Diese Entwicklung könnte weitreichende Folgen für die gesamte Eurozone haben und dürfte den Euro-Dollar-Kurs unter erheblichen Druck setzen.
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