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20.12.2024
10:26 Uhr

Fed dämpft Hoffnungen auf schnelle Zinssenkungen - Aktienmärkte unter Druck

Fed dämpft Hoffnungen auf schnelle Zinssenkungen - Aktienmärkte unter Druck

Die US-Notenbank Federal Reserve hat mit ihrer jüngsten Zinsentscheidung für erhebliche Enttäuschung an den globalen Aktienmärkten gesorgt. Der deutsche Leitindex DAX musste am Donnerstag deutliche Verluste hinnehmen und fiel zeitweise unter die psychologisch wichtige Marke von 20.000 Punkten.

Tech-Aktien besonders stark unter Druck

Besonders hart traf es die Technologiewerte an der US-Börse. Der technologielastige Nasdaq-100 brach um satte 3,6 Prozent ein. Auch Einzelwerte wie Tesla (-8%) und Amazon (-5%) mussten herbe Verluste verkraften. Der traditionelle Dow Jones Industrial Average verlor mit einem Minus von 2,6 Prozent ebenfalls deutlich an Wert.

Fed-Chef Powell bremst Zinssenkungsfantasien

Zwar senkte die Federal Reserve wie erwartet den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf eine Spanne von 4,25 bis 4,5 Prozent. Doch der weitere geldpolitische Ausblick fiel deutlich restriktiver aus als von vielen Marktteilnehmern erhofft. Fed-Chef Jerome Powell machte klar, dass im laufenden Jahr maximal zwei weitere Zinssenkungen zu erwarten seien - deutlich weniger als noch vor einigen Monaten in Aussicht gestellt.

"Es war eine knappe Entscheidung, aber es war die richtige Entscheidung", erklärte Powell zur aktuellen Zinssenkung.

Inflationsdruck bleibt hartnäckig

Als Grund für die vorsichtigere Haltung nannte die Fed die weiterhin hartnäckige Inflation in den USA. Die Notenbank rechnet nun damit, dass die Teuerungsrate in diesem Jahr bei 2,8 Prozent verharren und auch 2025 mit 2,5 Prozent noch über dem Zielwert von 2 Prozent liegen wird. Gleichzeitig wurde die Wachstumsprognose für die US-Wirtschaft auf 2,5 Prozent angehoben.

Politische Spannungen vorprogrammiert

Beobachter sehen bereits potenzielle Konflikte zwischen der Fed und dem wahrscheinlichen künftigen US-Präsidenten Donald Trump aufziehen. Trump hatte sich in der Vergangenheit wiederholt für niedrigere Zinsen ausgesprochen, um die hohe Staatsverschuldung zu bedienen. Auch seine geplante protektionistische Handelspolitik könnte das Inflationsrisiko weiter erhöhen.

Auswirkungen auf den Devisenmarkt

Der US-Dollar profitierte von den Aussichten auf länger höhere Zinsen in den USA. Der Euro fiel erstmals seit zwei Jahren unter die Marke von 1,04 Dollar. Diese Entwicklung könnte auch Auswirkungen auf die europäische Inflation haben, da viele wichtige Rohstoffe in Dollar gehandelt werden.

Die Europäische Zentralbank (EZB) steht nun vor der Herausforderung, ihre Geldpolitik in einem schwierigen internationalen Umfeld zu navigieren. Mit einem Hauptrefinanzierungssatz von 3,15 Prozent liegt das europäische Zinsniveau bereits jetzt deutlich unter dem amerikanischen Niveau.

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