
EZB hält Leitzins unverändert – während Europa wirtschaftlich dahindümpelt
Die Europäische Zentralbank hat erwartungsgemäß die Leitzinsen unverändert belassen. Der wichtige Einlagenzins verharrt bei 2%, der Hauptrefinanzierungssatz bei 2,15% und die Spitzenrefinanzierungsfazilität bei 2,4%. Was auf den ersten Blick nach geldpolitischer Stabilität aussieht, offenbart bei genauerer Betrachtung die Hilflosigkeit der EZB angesichts der schwächelnden europäischen Wirtschaft.
Schönfärberei statt klarer Kante
In ihrer Stellungnahme betont die EZB, dass die Wirtschaft trotz des "herausfordernden globalen Umfelds" weiter wachse. Man spricht von einem "robusten Arbeitsmarkt" und "soliden Bilanzen des Privatsektors". Doch diese Formulierungen klingen mehr nach verzweifelter Schönfärberei als nach einer realistischen Einschätzung der Lage. Mit einem Wachstum von gerade einmal 0,2% im dritten Quartal dümpelt die Eurozone am Rande der Stagnation.
Besonders bemerkenswert ist die Aussage der EZB, sie lege sich nicht auf einen bestimmten Zinspfad fest. Diese Unentschlossenheit zeigt, wie orientierungslos die Währungshüter angesichts der multiplen Krisen agieren. Handelskonflikte, geopolitische Spannungen und die hausgemachten Probleme Europas – all das scheint die EZB zu überfordern.
Die wahren Probleme werden verschwiegen
Was die EZB in ihrer Stellungnahme geflissentlich verschweigt, sind die strukturellen Probleme der Eurozone. Die deutsche Wirtschaft, einst Motor Europas, steckt in einer tiefen Krise. Die verfehlte Energiepolitik, überbordende Bürokratie und die ideologiegetriebene Klimapolitik haben die Wettbewerbsfähigkeit massiv beschädigt. Statt diese Probleme anzusprechen, versteckt sich die EZB hinter technokratischen Floskeln.
"Ich bin nicht sehr beruhigt, wenn eine Zentralbank auf solide Bilanzen des Privatsektors verweisen muss, um ihre Untätigkeit zu rechtfertigen"
Diese treffende Beobachtung von Oliver Rakau von Oxford Economics bringt es auf den Punkt. Wenn eine Zentralbank keine besseren Argumente hat als den Verweis auf private Bilanzen, dann läuft etwas grundlegend schief.
Die Inflation als Vorwand
Die EZB behauptet, die Inflation bewege sich nahe ihrem Zielwert. Doch jeder, der regelmäßig einkaufen geht, weiß, dass die offiziellen Zahlen die Realität nur unzureichend abbilden. Die wahre Inflation bei Lebensmitteln, Energie und Wohnkosten liegt deutlich höher. Gleichzeitig erodiert die Kaufkraft der Bürger, während die EZB tatenlos zusieht.
Mark Wall von der Deutschen Bank fragt zu Recht: "Wo ist der rauchende Colt für eine Zinssenkung?" Die Antwort ist einfach: Die EZB ist gefangen zwischen der Notwendigkeit, die schwächelnde Wirtschaft zu stützen, und der Angst vor einer erneuten Inflationsspirale. Diese Lähmung ist symptomatisch für die gesamte europäische Politik.
Gold als sicherer Hafen
In Zeiten wie diesen zeigt sich einmal mehr der Wert von physischen Edelmetallen als Vermögensschutz. Während die EZB mit ihrer Politik der Unentschlossenheit die Sparer enteignet und die wirtschaftliche Unsicherheit verstärkt, bieten Gold und Silber einen bewährten Schutz vor Währungsturbulenzen und politischen Fehlentscheidungen. Die Geschichte lehrt uns, dass in Krisenzeiten physische Edelmetalle ihre Funktion als ultimative Wertspeicher unter Beweis stellen.
Die heutige Entscheidung der EZB ist ein weiterer Beleg dafür, dass die europäischen Institutionen den Herausforderungen nicht gewachsen sind. Statt klarer Führung erleben wir ein Lavieren und Taktieren, das niemandem hilft – außer vielleicht den Bürokraten in Frankfurt, die sich weiter in ihrer Komfortzone einrichten können.

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