
EZB hält Kurs: Wenn "gut genug" zur Ausrede für Untätigkeit wird
Die Europäische Zentralbank scheint sich in ihrer selbstgefälligen Komfortzone eingerichtet zu haben. Während die Eurozone wirtschaftlich auf der Stelle tritt und Frankreich politisch wankt, verkündet Christine Lagarde, die Geldpolitik befinde sich an einem "guten Ort". Diese Selbstzufriedenheit könnte sich als gefährlicher Trugschluss erweisen.
Die Illusion der Stabilität
Am kommenden Donnerstag wird die EZB aller Voraussicht nach den Einlagenzins bei 2,0 Prozent belassen. Die Märkte preisen diese Untätigkeit bereits ein - gerade einmal 2 Prozent Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung werden gehandelt. Doch diese scheinbare Stabilität täuscht über die schwelenden Probleme hinweg, die unter der Oberfläche brodeln.
Die September-Inflation kletterte auf 2,2 Prozent, die Kerninflation auf 2,4 Prozent. Besonders besorgniserregend: Die Dienstleistungsinflation stieg auf 3,2 Prozent. Lagarde mag behaupten, der Disinflationsprozess sei vorbei, doch die Realität zeigt ein anderes Bild. Die EZB-Prognosen für 2026 sehen die Inflation bei mageren 1,7 Prozent - deutlich unter dem Zielwert. Ein klassisches Rezept für eine deflationäre Spirale, die Europa in eine japanische Stagnation führen könnte.
Frankreich als Pulverfass
Besonders brisant ist die Lage in Frankreich. Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Eurozone schwächelt bedenklich, wie die jüngsten PMI-Daten zeigen. Die politische Instabilität in Paris könnte jederzeit eskalieren und die gesamte Währungsunion in Turbulenzen stürzen. Doch die EZB-Technokraten ziehen es vor, den Kopf in den Sand zu stecken und auf ihre Dezember-Sitzung zu warten.
"Wir befinden uns an einem guten Ort" - diese Aussage Lagardes könnte als Paradebeispiel für die Realitätsverweigerung der europäischen Eliten in die Geschichte eingehen.
Die wahren Gefahren lauern im Verborgenen
Was die EZB geflissentlich ignoriert, sind die massiven Risiken, die sich am Horizont abzeichnen. Die neue Trump-Administration hat bereits Zölle von 20 Prozent auf EU-Importe verhängt - ein Schlag ins Gesicht der exportabhängigen deutschen Wirtschaft. Der stärkere Euro verschärft die Wettbewerbsnachteile zusätzlich.
Gleichzeitig versinkt Deutschland unter der neuen Großen Koalition in einem Schuldensumpf. Das 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen für Infrastruktur mag gut gemeint sein, wird aber die Inflation weiter anheizen und künftige Generationen mit einer erdrückenden Schuldenlast belasten. Friedrich Merz' Versprechen, keine neuen Schulden zu machen, entpuppt sich als hohle Phrase.
Gold als Rettungsanker
In diesem Umfeld der geldpolitischen Orientierungslosigkeit und fiskalischen Verantwortungslosigkeit gewinnen physische Edelmetalle zunehmend an Bedeutung. Während die EZB ihre Untätigkeit als Tugend verkauft und die Politik neue Schuldenrekorde aufstellt, bieten Gold und Silber einen bewährten Schutz vor den unvermeidlichen Verwerfungen.
Die Geschichte lehrt uns: Wenn Zentralbanker von "guten Orten" sprechen und Politiker Billionen-Sondervermögen aus dem Hut zaubern, ist es höchste Zeit, einen Teil des Vermögens in reale Werte umzuschichten. Die EZB mag sich in ihrer Komfortzone wähnen - kluge Anleger sollten sich nicht von dieser trügerischen Ruhe einlullen lassen.
Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger muss seine Investitionsentscheidungen selbst treffen und trägt die volle Verantwortung für seine Anlageentscheidungen. Wir empfehlen, sich umfassend zu informieren und gegebenenfalls professionellen Rat einzuholen.

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