EU verschärft Sanktionen: Putins "Schattenflotte" gerät ins Visier
In einem bedeutsamen Schritt haben die EU-Staaten das mittlerweile 15. Sanktionspaket gegen Russland seit Beginn des Ukraine-Krieges beschlossen. Der Fokus liegt diesmal auf der sogenannten "Schattenflotte" - einem ausgeklügelten System, mit dem der Kreml bislang erfolgreich die bestehenden Sanktionen umgehen konnte.
Kampf gegen Russlands maritime Schlupflöcher
Die neue Initiative, die am Mittwoch in Brüssel von den Ständigen Vertretern der Mitgliedsländer gebilligt wurde, zielt darauf ab, etwa 50 Schiffe auf die Sanktionsliste zu setzen. Diese Maßnahme würde den betroffenen Schiffen die Einfahrt in europäische Häfen verwehren. Es handelt sich dabei um Tanker, die unter fremder Flagge operieren und somit das vor zwei Jahren verhängte Öl-Embargo systematisch unterlaufen.
Die fragwürdigen Praktiken des Kremls
Besonders besorgniserregend erscheint die Tatsache, dass Russland für diese Zwecke vorwiegend alte und häufig nicht ausreichend versicherte Tanker einsetzt. Diese gefährliche Praxis könnte weitreichende Konsequenzen haben, wie Umweltschützer warnen.
Die systematische Umgehung westlicher Sanktionen durch veraltete Tanker stellt nicht nur eine Bedrohung für die internationale Ordnung dar, sondern birgt auch erhebliche Umweltrisiken.
Potenzielle Umweltkatastrophe droht
Besonders alarmierend sind die Erkenntnisse von Greenpeace, die in einer Studie vom September auf die akute Gefahr einer Ölkatastrophe in der Ostsee hinweisen. Seit der Einführung des EU-Ölembargos im Dezember 2022 habe Russland seine Öltransporte per Schiff deutlich intensiviert - mit potenziell verheerenden Folgen für die maritime Umwelt.
Internationale Reaktionen und Maßnahmen
Die G7-Staaten, zu denen neben Deutschland auch die USA, Frankreich, Großbritannien, Italien, Kanada und Japan gehören, haben bereits Maßnahmen ergriffen. Sie verbieten westlichen Reedereien und Versicherungen die Beteiligung an russischen Rohölexporten, wenn der Barrel-Preis 60 Dollar übersteigt.
Kreative Umgehungsstrategien
Doch auch hier zeigt sich die Findigkeit der russischen Strategen: Durch die Nutzung von Schiffen nicht-westlicher Reedereien gelingt es Moskau weiterhin, diese Beschränkungen zu umgehen. Dies verdeutlicht einmal mehr die Notwendigkeit noch strengerer und umfassenderer Kontrollmechanismen.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen begrüßte die neuen Maßnahmen und betonte die Entschlossenheit der EU und der G7-Staaten, den Druck auf den Kreml aufrechtzuerhalten. Die formelle Verabschiedung des Sanktionspakets durch die EU-Außenminister ist für kommenden Montag geplant.
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