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17.12.2024
17:06 Uhr

Einlagensicherung in Europa: Deutliche Unterschiede zwischen den Ländern - Deutschland verfehlt EU-Ziele

Einlagensicherung in Europa: Deutliche Unterschiede zwischen den Ländern - Deutschland verfehlt EU-Ziele

Die Sicherheit von Bankeinlagen ist für viele Sparer ein wichtiges Thema. Eine aktuelle Analyse der Deckungsquoten in der Eurozone offenbart jedoch besorgniserregende Unterschiede zwischen den einzelnen Mitgliedsstaaten. Besonders die großen Volkswirtschaften wie Deutschland hinken den EU-Vorgaben noch hinterher.

Deutschland weit von EU-Zielvorgaben entfernt

Die Zahlen für Deutschland dürften viele Sparer nachdenklich stimmen: Mit einer Deckungsquote von lediglich 0,68 Prozent bei der Entschädigungseinrichtung deutscher Banken (EdB) verfehlt die Bundesrepublik die EU-Vorgaben deutlich. Bis Ende 2025 müssten eigentlich 0,80 Prozent der abzusichernden Kundeneinlagen als Rücklagen vorgehalten werden.

Dramatische Unterschiede innerhalb Europas

Die Bandbreite der Deckungsquoten in Europa könnte größer kaum sein. Während Rumänien mit 2,54 Prozent die Spitzenposition einnimmt, bildet Liechtenstein mit mageren 0,23 Prozent das Schlusslicht. Diese enormen Unterschiede werfen kritische Fragen zur Stabilität des europäischen Bankensystems auf.

Die Deckungsquote gibt das Verhältnis der abgesicherten Einlagen zu den verfügbaren Rücklagen des jeweiligen Systems der gesetzlichen Einlagensicherung an.

Positive Entwicklung in Osteuropa

Bemerkenswert ist die Entwicklung in den osteuropäischen Ländern. Polen verzeichnete bei den Kreditgenossenschaften einen beachtlichen Zuwachs der Rücklagen um 82,23 Prozent. Diese Zahlen zeigen, dass gerade die vermeintlich schwächeren Volkswirtschaften ihre Hausaufgaben besser machen als die etablierten Wirtschaftsnationen.

Kritische Stimmen zur gemeinsamen europäischen Einlagensicherung

Die stark divergierenden Deckungsquoten liefern den Kritikern einer gemeinsamen europäischen Einlagensicherung neue Argumente. Besonders deutsche Banker und Politiker warnen vor einer überstürzten Einführung und fordern zunächst den Abbau fauler Kredite in den Bilanzen südeuropäischer Banken.

Entwicklung seit 2015

  • Gesamtvolumen der abzusichernden Einlagen: +38,82%
  • Rücklagen der Sicherungssysteme: +141,51%
  • Durchschnittliche Deckungsquote: +48,28%

Trotz dieser positiven Entwicklung bleibt die Situation in vielen EU-Ländern angespannt. Die durchschnittliche Deckungsquote von 0,86 Prozent täuscht über die teils erheblichen Defizite in wichtigen Volkswirtschaften hinweg. Für die Stabilität des europäischen Bankensystems wäre es dringend erforderlich, dass gerade die großen Volkswirtschaften ihre Anstrengungen zur Erhöhung der Deckungsquoten intensivieren.

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