Dramatische Beitragserhöhungen: Gesetzliche Krankenkassen verlangen 2025 deutlich mehr Geld
Eine Hiobsbotschaft für Millionen gesetzlich Versicherte in Deutschland: Die großen Krankenkassen haben massive Beitragserhöhungen für das Jahr 2025 angekündigt. Die Techniker Krankenkasse (TK), DAK und Barmer - allesamt Schwergewichte im deutschen Gesundheitssystem - werden ihre Zusatzbeiträge deutlich anheben.
Drastische Erhöhungen bei den Marktführern
Besonders gravierend fällt die Erhöhung bei der DAK und der Barmer aus. Beide Kassen würden ihre Beitragssätze um jeweils 1,1 Prozentpunkte anheben. Bei der DAK steige der Gesamtbeitrag auf 17,4 Prozent, bei der Barmer sogar auf 17,89 Prozent. Auch die Techniker Krankenkasse, Deutschlands größte gesetzliche Krankenversicherung, könne sich dem Trend nicht entziehen und erhöhe den Gesamtbeitrag auf 17,05 Prozent.
Die Gründe für die Kostenexplosion
Die Ursachen für diese dramatische Entwicklung seien vielschichtig. Zum einen führe der demografische Wandel zu einem Alterungsschub in der Gesellschaft, wodurch immer weniger Beitragszahler die steigenden Kosten schultern müssten. Zum anderen treibe der medizinische Fortschritt die Ausgaben in die Höhe.
Die im Koalitionsvertrag der Ampelregierung vereinbarten Maßnahmen zur Stabilisierung der Finanzen wurden nicht umgesetzt
Kritik an der Ampel-Regierung
Besonders bemerkenswert erscheint die deutliche Kritik der Kassenvorstände an der aktuellen Bundesregierung. Der Verwaltungsratsvorsitzende der DAK-Gesundheit werfe der Ampel-Koalition vor, die im Koalitionsvertrag vereinbarten Stabilisierungsmaßnahmen nicht umgesetzt zu haben. Diese politische Untätigkeit trage maßgeblich zur prekären finanziellen Situation bei.
Sonderkündigungsrecht für Versicherte
Für die Versicherten gebe es zumindest einen kleinen Lichtblick: Bei Beitragserhöhungen bestehe ein Sonderkündigungsrecht. Der Zusatzbeitrag werde dabei jeweils zur Hälfte von Arbeitnehmern und Arbeitgebern beziehungsweise Rentnern und Rentenversicherung getragen.
Weitere Kassen folgen dem Trend
Die Beitragserhöhungen beschränken sich nicht nur auf die großen Kassen. Auch viele kleinere Versicherungen hätten bereits Erhöhungen angekündigt. Besonders drastisch falle die Erhöhung beispielsweise bei der Knappschaft aus, die ihren Zusatzbeitrag von 2,70 auf 4,40 Prozent anhebe.
Diese Entwicklung zeige einmal mehr die strukturellen Probleme im deutschen Gesundheitssystem. Eine nachhaltige Reform des Gesundheitswesens scheine dringender denn je, werde von der aktuellen Regierung aber nicht mit der notwendigen Entschlossenheit angegangen.
⚡ Exklusives Experten-Webinar ⚡ Finanzielle SelbstverteidigungLive-Webinar mit Top-Experten am 22.01.2025 um 19:00 Uhr
- Kettner Edelmetalle News
- Finanzen
- Wirtschaft
- Politik