Digitale Kluft: Mobilfunkausbau im ländlichen Raum stockt weiter
Die Bemühungen der Bundesregierung, die digitale Infrastruktur in Deutschland flächendeckend auszubauen, zeigen ernüchternde Ergebnisse. Das zum Jahresende auslaufende Mobilfunkförderprogramm des Bundes offenbart erhebliche Defizite bei der Umsetzung der ambitionierten Ziele.
Magere Bilanz trotz Millionenförderung
Die in Naumburg ansässige Mobilfunkinfrastrukturgesellschaft (MIG) zieht eine durchaus ernüchternde Bilanz: Von den insgesamt 267 genehmigten Förderprojekten seien bislang lediglich zwei Mobilfunkmasten tatsächlich in Betrieb genommen worden. Diese äußerst dürftige Umsetzungsquote werfe kritische Fragen zur Effizienz des Förderprogramms auf.
Bürokratische Hürden bremsen Fortschritt
Der schleppende Ausbau könnte symptomatisch für die überbordende Bürokratie in Deutschland sein. Während die Turmgesellschaften nach der Mobilfunkförderrichtlinie 14 Monate Zeit für Errichtung und Inbetriebnahme haben, deuten die bisherigen Zahlen auf erhebliche Verzögerungen hin: Gerade einmal 30 Standorte verfügen über Baugenehmigungen, weitere 10 Projekte befinden sich noch in der Planungsphase.
Die digitale Transformation Deutschlands scheint einmal mehr an bürokratischen Hürden und mangelnder Umsetzungskompetenz zu scheitern.
Regionale Unterschiede verschärfen digitale Spaltung
Besonders auffällig ist die ungleiche Verteilung der Förderprojekte: Während Bayern (69 Projekte), Baden-Württemberg (53) und Hessen (28) den Löwenanteil der Förderungen erhalten, gehen strukturschwächere Regionen wie Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein mit jeweils nur drei oder weniger Masten praktisch leer aus.
Finanzielle Dimension
- Gesamtvolumen des Förderprogramms: 537 Millionen Euro
- Bisher gebundene Mittel: 301 Millionen Euro
- Ursprünglich geplantes Budget: 1,1 Milliarden Euro
Zweifel an Zielerreichung wachsen
Das erklärte Ziel der Bundesregierung, bis 2030 eine flächendeckende 5G-Versorgung sicherzustellen, erscheint angesichts der bisherigen Umsetzungsgeschwindigkeit mehr als ambitioniert. Die Hoffnung ruht nun auf dem eigenwirtschaftlichen Ausbau durch die Netzbetreiber in 574 Gebieten sowie auf neuen Versorgungsauflagen für Frequenzen ab 2026.
Dieser schleppende Ausbau der digitalen Infrastruktur könnte sich als weiterer Standortnachteil für den Wirtschaftsstandort Deutschland erweisen. Während andere Länder massiv in ihre digitale Zukunft investieren, droht Deutschland im internationalen Wettbewerb weiter zurückzufallen.
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