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18.09.2024
06:19 Uhr

Deutsche Bischofskonferenz fordert Gemeinwohlorientierung in der Landwirtschaft

Deutsche Bischofskonferenz fordert Gemeinwohlorientierung in der Landwirtschaft

Die Deutsche Bischofskonferenz hat ein neues Papier vorgestellt, das weitreichende Veränderungen in der Landwirtschaft fordert. Im Mittelpunkt steht dabei die Fokussierung auf eine gemeinwohlorientierte Landnutzung. Diese Forderungen wurden im Rahmen einer Studie in München präsentiert und sorgen für reichlich Diskussionsstoff.

Kritik an der aktuellen Landwirtschaftspolitik

Die Autoren der Studie kritisieren die derzeitige Landwirtschaftspolitik scharf. Sie bemängeln, dass die Effizienz in der Landwirtschaft oft falsch verstanden werde. Flächeneffizienz und betriebswirtschaftliche Effizienz seien wichtige Kriterien, die jedoch der Gesellschaft teuer zu stehen kämen. Stattdessen solle die staatliche Regulierungs- und Förderpolitik sich am Gemeinwohl orientieren.

Gemeinwohl vor Freiwilligkeit

Besonders umstritten ist die Forderung, dass Gemeinwohl vor der Freiwilligkeit der Landwirte stehen solle. Die Kirche argumentiert, dass Böden gesellschaftlich und ethisch als Gemeingüter behandelt werden müssten. Dies schließe auch Nutzungsvorgaben wie Grenzen für Düngemittel und Pflanzenschutz sowie Ziele für CO2-Speicherkapazität und Quoten für Tierhaltung ein.

Die Rolle der Kirche

Die Kirche sieht sich in der Pflicht, auf die Schöpfung achtzugeben. Bischof Bertram Meier, Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz, betont, dass die Welt im christlichen Glauben als Gottes gute Schöpfung betrachtet werde. Die Menschen hätten die Verantwortung, diese Schöpfung treuhänderisch zu nutzen.

Finanzielle Unterstützung für Landwirte

Die Studie fordert nicht nur Einschränkungen, sondern auch finanzielle Unterstützung für Landwirte, die gemeinwohlorientiert wirtschaften. Wer Wasser spart und Kohlenstoff in seinen Böden speichert, solle höher entlohnt werden. Um dies zu ermöglichen, fordern die Autoren staatliche gemeinwohldienliche Institutionen wie eine CO2-Zentralbank und einen CO2-Grenzausgleich beim Handel mit Drittstaaten.

Einfluss auf die deutsche Landwirtschaft

Diese Forderungen könnten weitreichende Auswirkungen auf die deutsche Landwirtschaft haben. Die Landwirte sehen sich bereits jetzt enormen Herausforderungen gegenübergestellt, und zusätzliche staatliche Vorgaben könnten den Druck weiter erhöhen. Kritiker könnten argumentieren, dass solche Maßnahmen die landwirtschaftliche Produktion und somit die Ernährungssicherheit gefährden könnten.

Politische Implikationen

Die Forderungen der Bischofskonferenz könnten auch politische Implikationen haben. Die Bundesregierung müsste sich entscheiden, inwieweit sie diese Empfehlungen umsetzt. Dies könnte zu einer weiteren Spaltung in der Gesellschaft führen, da die Interessen der Landwirte und der Umweltaktivisten oft im Widerspruch zueinander stehen.

Insgesamt zeigt die Debatte um die gemeinwohlorientierte Landnutzung, wie komplex und vielschichtig die Herausforderungen in der modernen Landwirtschaft sind. Es bleibt abzuwarten, wie die politischen Entscheidungsträger auf die Forderungen der Bischofskonferenz reagieren werden und welche konkreten Maßnahmen daraus resultieren könnten.

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